Donnerstag, 27. Juni 2024

3715 Das Display

 



18:53. Vorhin bin ich in der Küche gesessen und habe auf das Display des Geschirrspülers gestarrt, bis sich dessen leuchtende Buchstaben und Ziffern in Fußballer mit Ball verwandelt haben, in einen Fußballer, der rasend mit dem Ball nach rechts dahingejagt ist, während ihn der andere - ihm gegenüber - im Zurückweichen abfangen wollte. Dann ist es von rechts nach links gegangen, ein paar Mal hin und her. Dann hat sich die Szenerie geändert und ihre Gestalten in zwei Spaziergänger mit Hund verwandelt. Die sind nicht mehr gerast, sondern gegangen, ebenfalls hin und her.

Jetzt sitze ich im Atelier und was sich gerade vorhin hier auf ähnliche Weise optisch abgespielt hat, habe ich vergessen und diese Szenerie ist verloren. Ich sollte ein bißchen schlafen; ich bin heute viel zu früh aufgewacht und habe körperlich viel gearbeitet und bin jetzt erschöpft. Im Hof plätschert der kleine Springbrunnen, wie so oft ist es recht ruhig, ich höre die Rufe der Mauersegler oder Schwalben. Ein ordentlicher Überdruß kommt über mich, ich vertiefe mich in die Betrachtung des Staubsaugerschlauches und seines Schatten an der Wand. Shadows on the Wall (danke Mike Oldfield). Aber nicht lange, dann treibt es mich wieder herumzuschauen, aber der ungute Geschmack im Mund bleibt und diese verkrampfte Verzweiflung zwischen und hinter den Augen, die immer öfter zufallen. Julian Assange in Tiroler Tracht ist das nächste Bild, ganz kurz schaut er her, zum Abschied hat er seinen Hut gelüpft. Der Wind hat irgendetwas über mein linkes Knie geschoben, oder war das gar nicht der Wind? Eigentlich war das Ding oder das Etwas für einen kleinen Windhauch zu groß und taktil zu seinsmächtig.


(26.6.2024)


©Peter Alois Rumpf Juni 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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