Donnerstag, 20. Juni 2024

3713 Udo

 



11:12 a.m. Nach dem Zahnarztbesuch sitze ich am Franz-Josefs-Kai, vorne bei den Geleisen der Straßenbahnen, schaue Richtung Innenstadt (210° SW); eine Wiese und die stark befahrene Durchzugsstraße sind hinter mir, dann der Donaukanal. Links geht die schattige Fußgängerallee, die auch Radfahrer benützen dürfen, vor bis zur Salztorbrücke. Vor mir die Werdertorgasse Richtung Börse. Autos, aber vor allem viele Fahrräder sind hier im Umkreis abgestellt, ein Notarztwagen mit Blaulicht rast auf der Straßenbahntrasse der Linie 1 vorbei. Im Zentrum meines Blickfeldes steht eine Litfaßsäule mit einem dominanten Plakat mit dem Konterfei des unsäglichen Udo Bockelmann. Gottseidank lenkt mich ein Tourist, der sich nicht auskennt, ab, bevor ich mich in meine Aversion gegen diesen Sänger hineinsteigere. Ich gebe dem Touristen Auskunft – das tue ich immer gerne – und vermeide es, auf die verhasste Visage im Zentrum meines Gesichtsfeldes zu schauen. Trotzdem – oder gerade deswegen – geht mir jetzt dieses verdammte, schlechte und schlecht gesungene „Ich war niemals …“ im Kopf herum. Ah! Wieder abgelenkt! Danke Universum! Der Tischler zur Fensterreparatur hat angerufen. Okay! Ich verstehe jetzt den Wink des Schicksals, verlasse die Litfaßsäule und gehe heim.


(20.6.2024)


©Peter Alois Rumpf Juni 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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