Mittwoch, 17. April 2024

3632 Idylle im Augarten

 



17:22. Ich sitze auf einer Bank im Augarten, es ist sonnig und warm, viele Menschen sind da, gehen an der Bank vorbei, treiben Sport, lagern in den Wiesen, die Kinder spielen und schreien, die Vögel singen und rufen; ich sitze im Schatten mit der Sonne im Rücken, das heißt: was ich vor mir sehe - den Garten, die Wiesen, die Baumreihen und so weiter – ist vom schönsten, intensivsten, beeindruckendsten Nachmittagslicht beschienen und zeigt so eine berückende Klarheit, Deutlichkeit und scharfe Konturen. Helligkeit und Licht, aber mir legt sich eine Schwere auf, die ich hier gar nicht verstehen kann; wie eine Wahnsinnssehnsucht nach dem, was ich gerade sehe. Eine Angst macht sich nun bemerkbar, die ich noch weniger begreife hier am hellichten Tag. Ich will das ignorieren. Ich muß ja nicht gleich auf die Idylle reinfallen, aber auf ihr Gegenteil auch nicht. Ich ziehe die Luft tief ein. Ich bin nahe am Heulen, finde jedoch keinen Grund dafür. Ich beschließe weiter zu gehen. Vielleicht komme ich mit Bewegung und Ortswechsel aus dieser Stimmung heraus. Es ist die Zeit des schönsten Grüns. Aber die Schatten; die Schatten sind deutlicher als üblich.


(12./17.4.2024)


©Peter Alois Rumpf April 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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