Mittwoch, 24. Januar 2024

3537 Die Blumen habe ich gegossen

 



9:15 a.m. Die Blumen habe ich gegossen, das Smartphone gecheckt, jetzt bin ich wieder in liegender Hockposition im Bett unter der Decke und lasse meinen Blick im Zimmer umherwandern. Als erstes fällt mir jedoch die schrille Stille auf, denn erst das spärliche Geglitzer auf einigen Bücherrücken und dem Vesuvstein. Etwas ratlos blicke ich herum, während mein Geist durch Erinnerungs- und Rechtfertigungssplitter stolpert. Ich komme weder auf eine roten Faden noch auf einen grünen Zweig, aber das macht nichts: ich harre einfach unter der warmen Decke aus, bis sich mein Geist gefunden und meine Seele konsolidiert hat, so einigermaßen zumindest.

Es ist von profaner Feierlichkeit, wie das graue Licht beim hellen Fenster hereinströmt und sich zwei Meter von meinen Füßen entfernt noch ein wenig ballt, bevor es sich - durch die Wolken gefiltert anscheinend vergleichsweise etwas schwächlich – dennoch im Raum verbreitet. Mir ist, als würde ich einem ganz heiligen Vorgang beiwohnen. Ich bin nicht im Zentrum; die größte Intensität zeigt sich an der linken Hälfte des Bücherregals; dort leuchtet der obere Bereich auf und gibt etwas von seinem Strahlen weiter bis in die dunklere Ecke, wo ich mich aufhalte. Ich bin ergriffen und überwältigt von diesem alltäglichen Vorgang. Ich könnte stundenlang dem Licht zuschauen.


(24.1.2024)


©Peter Alois Rumpf Jänner 2024 peteraloisrumpf@gmail.com

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