Dienstag, 19. Dezember 2023

3486 Endlich gähne ich

 



2:43 a.m. Und was jetzt? Die Ansage der Sprachbox läßt sich nicht abstellen und wiederholt den Satz immer und immer wieder und wie ich die geforderten Ziffern eingeben kann, weiß ich auch nicht. Ah! Jetzt hat sie aufgehört. Ich bin noch ganz aufgeregt. Maschinen lösen bei mir immer gleich Stress aus, und Panik, wenn ich mit ihnen nicht umgehen kann. Meinen Puls spüre ich in den Schläfen und am Hinterkopf. Meine linke Hand in verkrampfter Haltung, ich bemühe mich um Lockerung, jetzt spüre ich den Puls auch dort in der Hand. Im Schritt juckt es (obwohl ich ruhig liege). Jaaa! Jetzt kommt der tiefe Atemzug, ganz von selbst. Und schon wieder in irgendwelche Erinnerungen und Phantasien abgeglitten. Jetzt belehre ich jemanden und dann mich selbst. Das Ganze ist schon ein Spaß: dafür bleibe ich so lange wach! Nun spüre ich meinen Puls wieder großflächiger im Körper, mehr noch: als säße ich mitten in diesem Pulsieren und werde davon eingehüllt. Ein Kleinflugzeug fliegt über die Leopoldstadt hinweg. Kaum ist sein Lärm vorbei, fällt es mir schwer zu glauben, dass ich so etwas gehört habe. Irgendetwas in der gesamten Akustik scheppert wie ein loses Metallteil im Wind, aber dieses Geräusch – so will ich glauben – ist nicht von dieser Welt. Endlich gähne ich, heftig. Es ist Zeit zu schlafen.


(18.12.2023)


Peter Alois Rumpf Dezember 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite