Dienstag, 19. Dezember 2023

3485 Meditation über Dalei Lama

 



Ich sitze mit meiner lieben Frau in der Lucy-Bar im Belevedere 21 und reflektiere über die Nächstenliebe des Dalei Lama, die er angeblich (sagt meine Frau) auf die Frage, wie er denn Nächstenliebe ausübe, so erklärt habe soll: wenn ich furze beuge ich mich so zur Seite, dass der Furz in der vom Nebensitzenden weggehenden Richtung gelenkt wird. Daleilei Lama wäre kichernde-kärntnerische Inkulturation und Leider Lahmer eine bösartige Frechheit. Diese Nächstenliebe hat schon was, wiewohl auch der oberösterreichische Spruch gilt: „a hustata schoas und sBett wird hoaß“. Ich gebe ja zu, dass ich Kaffee getrunken habe und mein Geist deshalb ein wenig ausufert (Kaffee ist eine Droge!). Und dann noch die Geschichte von den zwei Mantrasängern, die vorm Dalei Lama singen durften (hat mir auch meine Frau erzählt) und nach der Zeremonie durften sie vor Seiner Heiligkeit erscheinen und diese hat sich bei den zwei Mantrasängern bedankt und ausgedrückt, wie sehr ihr ihr Gesang gefallen hat. Beim Hinausgehen sagt dann der eine Sänger zur anderen: „Whow! Unser Gesang hat Seiner Heiligkeit gefallen!“ worauf die andere antwortet: „Dem Dalei Lama gefällt alles!“

Wunderbar, dann bin ich ja auf Facebook mit meiner Klickerei auf daleilamischen Spuren! Wenn ich wohl auch eher eine Heuligkeit bin.

Die Architektur des Zwanzgerhauses: funktionale, moderne Schönheit. Ein echter Stil im Gegensatz zum postmodernen Architekturgepansche und Architekturgekritzel (der Architekt kritzelt auf seiner Architekturzeichnung herum und macht ein paar zusätzliche Striche und die Bauarbeiter müssen dann diese Angeberstriche als metallene Dekoration oder in Plastik auf das Gebäude montieren). Angenehmer Bar-Jazz, Versinken in den Sesseln. Hier komme ich Modernitätsverlierer mir ganz modern vor. „Modern“ war bis höchstens in die Sechzigerjahre, vor der Verpopung, deren Folge auch solche neuen rechten, neoliberale Bewegungen sind (Superstar; David Bowie: „H. war der erste Popstar“). Ich gehöre auch zu den Popfans, obwohl mich deren optische und literarische Ästhetik immer etwas irritiert hat, während mir die Musik gefallen hat. Mit einem Fuß bin ich immer im vorkonziliaren Reformkatholizismus der Fünfzigerjahre hängen geblieben. Erlösung erst durch den strikten Anti-Drogen-Castaneda, die ich allerdings nicht durchgestanden habe. Lieber witzle ich über den Dalei Lama und gehe in Graz bis zum Restaurant Himalaya („Ironie ist ein Idealismus, der sich nicht traut“ Romano Guardini). Und jetzt kommt eine Passage in meinem handschriftlichen Notizbuch, die ich nicht mehr entziffern kann. Ich habe es schon gesagt: Kaffee ist als starke psychoaktive Substanz eine Droge, die bei mir solche postmodernen Texte bewirkt.


(17./19.12.2023)


Peter Alois Rumpf Dezember 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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