Mittwoch, 25. Oktober 2023

3447 Als Verwalter

 



10:11 a.m. Die Katz’sche „Junge Frau“ hat heute einen Blaustich. Die Tauler-Predigten sind blau. Die Sentenzen des Heiligen Thomas von Aquin sind grün. Mein Augen müssen sich erst richtig einstellen. Mein Geist träumt noch ein wenig. Lauernde Anspannung, aber im Moment drifte ich in ruhigen Gewässern auf mein Lebensende zu. Ein tiefer Atemzug. Sprecht mit mir, ihr Gegenstände, wozu seid ihr sonst da? Sagt mir, wie meine Aktien stehen! Wann löst sich mein verstopftes Herz? Mit dem Tod fällt die Beschreibung, die wir zwischen uns und der Welt geschoben haben, und wir sehen. Schade, wenn wir dies nicht vorher, bei voller Lebenskraft geschafft haben (jetzt ist es zu spät). Das graue Licht am Fenster, seine Ableger all überall im Zimmer, vor allem an den Kanten der Gegenstände (es heißt ja, man muß Kante zeigen). Unten baut sich das Leben neu auf. Meines ist nur mehr schwer reformierbar; ich werde mehr zu einem müden, armen Verwalter meines armseligen Bestandes (armselig? Je nachdem, wie man es sieht). Als Verwalter nicht so wach, einfallsreich, flexibel, rücksichtslos und schlau wie der in Lukas 16, 1-8. Ich denke an den Neptun; beschützt er mich oder läßt er mich auflaufen?




(25.10.2023)

Peter Alois Rumpf Oktober 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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