Donnerstag, 12. Oktober 2023

3426 Ich lache

 

2:02 a.m. Ich bin alt, müde und lustig aufgelegt. Ich lache vor mich hin, aber so genau weiß ich auch nicht warum; mein innerer Monolog geht schneller als meine Auffassungskapazität; ich weiß schon nicht mehr, was gerade dran war, aber ich lache noch darüber (still natürlich; es ist spät in der Nacht).

Ach! Es könnte wegen „dickes, fettes Walross“ sein, als welches mich meine Kinder, als sie noch Kinder waren, beim Schwimmen und Tauchen tituliert haben; die Erinnerung jetzt ausgelöst von einem Video, das ich … egal! Oder war es wegen Georges Hyvernauds „Comité d’erection“ in seinem Roman „Der Viehwagon“ (es geht dabei um ein Committee zur Errichtung eines Denkmals für die Resistance in Frankreich der Fünfzigerjahre in … egal!)? Ja, jetzt muß ich mich beherrschen, dass ich nicht laut herauslache und meine erholungsbedürftige Frau und das halbe Haus aufwecke. Mein Gott! Die „Junge Frau“ schaut wieder so streng! Fast habe ich Mitleid mit ihr und ihrem beschränkten Repertoire. Nun aber bin ich bei diesem säbelzahntigerartigen Raubtier oder Höhlenlöwen von Kokoschka gleich rechts an der Wand knapp über Augenhöhe. Ach! Und die „Zwei Visionäre“! Sie hängen im dunkleren Bereich, aber glurren schon ordentlich her (dabei bin ich keine Vision, oder?). Ich lache die „Junge Frau“ mit ihrem Geschau aus (innerlich). Und jetzt? Jetzt lasse ich das ausklingen. Die Dunkelheit hinter der Leselampe mit ihren Schein, direkt vor meiner Stirn platziert, erscheint wirklich recht finster. Zwei Lichtreflexionen im Bücherregal geraten in meinen Fokus und ich starre auch ausführlich hin: die eine bläulich, die andere rot. Dann wird mir fad, aber schlafen will ich immer noch nicht. Wenn ich meine Beine ausstrecke, wird es im Bereich hinter dem Leselichtkegel eine Spur heller.

Ich habe jedoch dieses Rätsel gelöst: bei angezogenen Beinen habe ich in dieser meiner üblichen Lese- und Schreibposition im Bett vor mir die in weiß gehaltene Bettdecke über meinen Knien und das weiße Papier des aufgeschlagenen Notizbuches darauf, und diese hellen Flächen werfen das Licht der Leselampe direkt darüber und davor stärker zurück, also habe ich direkt vor meinen Augen eine relativ helle Situation, wodurch der Bereich hinter dem Lichtkegel im Kontrast dunkler erscheint. Strecke ich meine Beine aus, ist dieser weiße Hügel mit seiner Auswirkung auf meinen Sehapparat weg.

(12.10.2023)

Peter Alois Rumpf Oktober 2023 peteraloisrumpf@gmail.com

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