3149 Kein Landeplatz
10:12 a.m. Ich habe
mich im Bett aufgesetzt und hocke schon eine Zeit lang da und lasse die
Gedanken schweifen. Die kreisen und finden keinen Landeplatz. So kann keine
Geschichte, kein Text zustandekommen. Ein bißchen verheddern sich die Gedanken
jetzt bei Erinnerungen meiner sozialen Ungeschicktheit - um es freundlich
auszudrücken. Dort kristallisiert sich etwas aus, bevor es sich doch wieder
vorzeitig auflöst. Um sich dann an einer neuen Stelle zu einer Geschichte oder
einer Erkenntnis zusammenzubrauen, die sich jedoch wieder vorzeitig auflöst.
Wenn ich Musiktheorie gelernt hätte, könnte ich vielleicht
mein Surren in den Ohren endlich umfassend und genau beschreiben, aber mir
fehlen die musikalischen Kenntnisse und Begriffe. So kann ich lediglich sagen,
dass es ein monoton dahinfließender Strom an Tönen ist, der sich aber in sich –
wenn man genau hinhört – als ein recht polyphones, variantenreiches, komplexes
Geschehen erweist. Wie jeder Fluß. Ich lasse mich mit verschränkten Händen in
diesen Strom versinken, werde jedoch immer wieder an die Oberfläche getrieben.
Ich weiß nicht beim wievielten Mal hochkommen offenbart sich mir plötzlich mein
Zimmer und ich kann es klar und deutlich und gut sehen. Ich scheine in der
Gegenwart angekommen zu sein.
(24.3.2023)
©Peter Alois Rumpf März
2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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