3142 Eine halbe Stunde
14:06 Nun sitze ich
im hellen Wohnzimmer, das allmählich sonniger und sonniger wird, auf der
bequemen Couch; in der Küche der Topf mit Linsen und der Topf mit der
Gemüsesuppe, die ich aufgestellt habe. Der Reistopf steht schon warm in einem
großen Badetuch eingewickelt unter dem Tisch. Die vielen Pflanzen oben und
herunten habe ich bereits gegossen. Das geballte, von der gegenüberliegenden
Häuserfront hergeworfene und ein wenig gestreute Sonnenlicht an den
Fensterscheiben der Nordostseite blendet mich fast. Mein Samstagkreuzworträtsel
auf der letzten Seite des Spektrums habe ich gelöst und ich wäre bereit zu
lesen. Aber etwas hält mich zurück. Etwas will noch ans schöne Tageslicht. An
manchen Stellen erstrahlt die Wohnzimmerwand in wunderbarem hellen Weiß, noch
nicht direkt von der Sonne beschienen, aber erfasst von einer anderen, fast
eigenständig erscheinenden Helligkeit, deren lichtphysikalische Logik mir nicht
klar ist. Aber das heißt nicht viel. Mein stärkender Kräutertee (ich verrate
nicht, was er stärkt) wird auch bald genügend abgekühlt und trinkbereit sein.
Ich bin ganz allein zu Hause. Es ist so still (das Zischeln der Kochtöpfe ist
in die Stille integriert). Unsägliches will sich offenbaren; die Membran
dazwischen scheint nur mehr ganz dünn zu sein. Noch zerreißt sie nicht. Ich bin
immer so verdammt knapp dran! Den kaputten Dreiradler der Tageskinder habe ich
schon vorher zu reparieren versucht; wir werden sehen, ob die Verleimung
gelungen ist. Die und die Küchenarbeit fallen mir noch ein. Das Essen sollte
bald fertig sein. Eine halbe Stunde noch?
(14.3.2023)
©Peter Alois Rumpf März
2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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