3037 Bettdecke
6:49 a.m. Nachdem ich
die Bettdecke auf- und wieder zugeschlagen habe, herrscht unter den
Staubflankerln Massenhysterie, die sich erst langsam legt. Der Anblick meines
Kleiderablagesessels ist mir um diese Zeit und in diesem Zustand unangenehm: so
schlampig habe ich in der Nacht mein Gewand hingeschleudert. Das rote
Einlegeband meines Notizbuches macht sich selbständig und stürzt sich den
Papierabhang der aufgeschlagenen Seite hinunter, aber ich lege es wieder nach
oben zurück und stopfe es hinter das Buch. Vor Unausgeschlafenheit kann ich
nicht denken, was jetzt kein Nachteil ist. Ich lasse die Augen zufallen und
grinse körperlos ins Schwarze und nach innen. Die herangezogenen Beine, auf
deren Oberschenkel das Notizbuch liegt, drohen wegzurutschen. Schwach rote,
blaue und gelbe Flecken gleiten stumpf durch meine augenverschlossene Schwärze.
In meinen Ohren schreit mich die Stille an und lenken kleine Geräusche meine
Aufmerksamkeit auf sich. Meine Zähne pressen aufeinander als gäbe es kein
morgen, aber noch ohne zu knirschen. An meinem Zimmer kann es nicht liegen,
dass Krieg herrscht. Oder?
(4.1.2023)
©Peter Alois
Rumpf Jänner 2023 peteraloisrumpf@gmail.com
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