2993 Weichheit und zugedeckt
7:37 a.m. Ich huste
mir die Seele aus dem Leib, aber sie geht nicht auf Reisen. Und in den Träumen?
Stimmt! Da war ich an seltsamen Orten. In unbeschreiblichen Lokalen teilweise
im Freien. Und unter Verfolgung; also auf der Flucht. Ich wurde richtig gejagt.
Aber so richtig ausgekannt habe ich mich nicht; worum es geht war mir nicht
klar. Das eine dürfte ein Drogenlokal
gewesen sein. Ein wenig heruntergekommen, aber gut organisiert (woher weiß ich
das?). Ich jedoch hatte keine Ahnung von Spielregeln und Codes; außerdem bin
ich aufgefallen wie ein bunter Hund. Ach ja! Ich war nicht allein unterwegs.
Meine Begleiter waren viel jünger. Aber jetzt liege ich da im Bett und habe mir
den Krankenstand erklärt. Interessant: beim Husten schmerzen vorallem der
Hintern und die Rückseite der Oberschenkel. Eigenartig, welche Verbündeten die
rebellierende Lunge gefunden hat. Wogegen bäumt sie sich auf? Der Kitzel in der
Lunge reicht jetzt bis in den Hals hinauf. Einen neuerlichen Hustenanfall kann
ich durch disziplinierte Reglosigkeit verhindern. Im Hals geht das Kitzeln in
ein Würgen von innen über. „Laß es bis Montag!“ sagt mir eine zusammengeträumte
Stimme. „Es ist Montag!“ sagt mir mein aufgeräumter Verstand. Die Heizung fängt
zu gurgeln an. Hinter meinen Augen sammelt sich Verzagtheit. Ein Schluck Tee,
den mir meine liebe Frau unaufgefordert gebracht hat. Heiß! Ich spüre die Hitze
in meiner Brust. Ansonsten wird mit mir heute nicht viel anzufangen sein
(Freundchen! Und sonst?). Ich versinke wieder Richtung Schlaf. Eigentlich esse
und trinke ich im Bett nicht gern – ich finde Weichheit und zugedeckt passt
nicht zu patzenden Substanzen – ich werde dann gleich nervös, aber jetzt tut
mir der Tee gut. Ich bereite mich seelisch auf ein weiteres Absinken vor.
(28.11.2022)
©Peter Alois
Rumpf November 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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