Montag, 10. Oktober 2022

2923 Gegenüber der Ringturm

 

Am Donaukanal. Gegenüber der Ringturm (unbehandelt). Die Sonne so etwa bei der Rossauer Kaserne. Links und rechts von mir Mistkübeln aller Art. Die Donau (Nebenarm) fließt flott und leicht gekräuselt vorbei (apropos Arm: linke Hand? Verkrampft? Geht so). Ein Sonnenlichtstreifen – breit und von unregelmäßiger, schöner Form – wird via Glaspalast an der Salztorbrücke auf das Wasser geworfen und glitzert, glänzt und gleißt dort zum Steinerweichen. Auch das „Keep Smiling“ auf der Flexfassade wird – fragt mich nicht wie – von Sonnenlicht beleuchtet, obwohl diese am rechten, westlichen Ufer liegt und nicht nur jetzt am Abend nach – geschätzt – Nordosten schaut. Viel Bewegung gibt es hier; dauernd fangen die Augen einen Move ein und folgen ihm unwillkürlich. Die Möven schreien. Straßenbahnen klingeln und jaulen erbärmlich in den Kurven. Autos sowieso: aber das Geräusch der Gummireifen auf dem Asphalt entpuppt sich als interessant, wenn man es herausfiltert und separat erlauscht. Jetzt bescheint die Sonne mich; mich, der ich auf einer Bank sitze und dem die langen Haare – wiewohl gebunden – im Wind flattern. Danke liebe Sonne, ich weiß, dass es Abend ist und du gehst nun schon hinter eine Wolkenbank. Kalt wird es, mich fröstelt und der Straßensound wird mit einem Mal unnatürlich laut. Dass ich die Welt verstehe, kann ich wirklich nicht behaupten. Noch immer nicht. Mein Kreuz schmerzt.

 

(10.10.2022)

©Peter Alois Rumpf  Oktober 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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