2923 Gegenüber der Ringturm
Am Donaukanal. Gegenüber der Ringturm (unbehandelt). Die
Sonne so etwa bei der Rossauer Kaserne. Links und rechts von mir Mistkübeln
aller Art. Die Donau (Nebenarm) fließt flott und leicht gekräuselt vorbei
(apropos Arm: linke Hand? Verkrampft? Geht so). Ein Sonnenlichtstreifen – breit
und von unregelmäßiger, schöner Form – wird via Glaspalast an der Salztorbrücke
auf das Wasser geworfen und glitzert, glänzt und gleißt dort zum
Steinerweichen. Auch das „Keep Smiling“ auf der Flexfassade wird – fragt mich
nicht wie – von Sonnenlicht beleuchtet, obwohl diese am rechten, westlichen
Ufer liegt und nicht nur jetzt am Abend nach – geschätzt – Nordosten schaut. Viel
Bewegung gibt es hier; dauernd fangen die Augen einen Move ein und folgen ihm
unwillkürlich. Die Möven schreien. Straßenbahnen klingeln und jaulen erbärmlich
in den Kurven. Autos sowieso: aber das Geräusch der Gummireifen auf dem Asphalt
entpuppt sich als interessant, wenn man es herausfiltert und separat erlauscht.
Jetzt bescheint die Sonne mich; mich, der ich auf einer Bank sitze und dem die
langen Haare – wiewohl gebunden – im Wind flattern. Danke liebe Sonne, ich
weiß, dass es Abend ist und du gehst nun schon hinter eine Wolkenbank. Kalt
wird es, mich fröstelt und der Straßensound wird mit einem Mal unnatürlich
laut. Dass ich die Welt verstehe, kann ich wirklich nicht behaupten. Noch immer
nicht. Mein Kreuz schmerzt.
(10.10.2022)
©Peter Alois Rumpf Oktober
2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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