Samstag, 23. Juli 2022

2809 Ich schreibe an meinen Memoiren

 

Pfarrer Kneipp freut sich, wird gesagt, und stetig zieht sich der Himmel mehr und mehr zu. Ja, der Kneipp wird drüben schon noch einiges zum Nachbrennen haben; ich werde nicht der Einzige sein, der nicht alles ins Leben gebracht hat. Achja! Freuen tut sich Pfarrer Kneipp, weil viele von uns sich im Kinderplantschbecken gestellt haben und das kalte Wasser treten. Krähen schreien. Windböen und Brisen wandern von den Wäldern kommend durch die Gärten und machen den Aufenthalt für unsereinen noch angenehmer. Weiße Schmetterlinge und Smartphonepiepsen. Jetzt kommt der richtige Wind, verschafft mir Aufregung: er wühlt die Emanationen im Inneren meines Kokons auf. Dann legt er sich wieder und schickt wieder nur vereinzelte Böen und Brisen. Ich beobachte eine Krähe, die sich in den riesengroßen Fichten versteckt. Jetzt wird es ruhig und still, bis sich der Wind wieder gesammelt hat und neuerlich Anlauf nimmt und kraftvoll durch die Haine rauscht und über unseren Köpfen hinweg. Die Krähen schreien unermüdlich und hören nicht auf. Die Gasrechnungen werden besprochen und erzeugen geschockte Stagnation in der mehr oder weniger verwandten Runde. Dafür haben wir noch kein Repertoire. Ängstlich und vorsichtig – ja nichts durcheinander bringen! Das könnte noch Schlimmeres herbeiführen. Darum wird auch nicht laut protestiert, sondern sehr verhalten. Man will die bösen Kräfte nicht noch mehr herausfordern – ängstlich und vorsichtig also werden die Gasrechnungen verglichen und diskutiert. Ich aber schreibe an meinen Memoiren.

 

(23.7.2022)

©Peter Alois Rumpf  Juli 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite