2651 Trauer raus
3:24 a.m. Ich habe mich ins Bett gelegt und noch wirbelt der
Abriebstaub des aufgeschüttelten Bettzeugs im Lichtkegel der Leselampe. Jetzt
hat er sich beruhigt und tanzt und schwebt. Ich bin unsicher geworden. Ich
versuche dennoch, meine Lebensentscheidungen und ihre Folgen zu akzeptieren,
mich nicht zu zerquälen. Das leichte, aber lästige Kopfweh ist verschwunden,
als ich mich hingelegt habe. Ich passe einfach nicht in diese Welt. Kann ich
das Ganze da nicht ins Lustigere und Groteskere umleiten? Mir fällt dazu nichts
ein. Ich reiß mich jetzt zusammen. Jetzt schwebt nichts mehr. Am Rande des
Lampenschirms entdecke ich ein paar Staubflankerl, die sich dort niedergelassen
haben. Meine tiefen Atemzüge, die mich immer wieder überkommen, lindern zwar
den inneren Druck, aber nur für kurze Zeit. Mein Universum der Vergeblichkeit!
Dort gelandet zu sein wird nicht vergeben. Sagen wir einmal so: schlafen wäre
nicht schlecht. Schlafen wir die Trauer raus.
(5./6.4.2022)
©Peter Alois Rumpf April 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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