Freitag, 1. April 2022

2643 Die Stille

 

Die Ruhe und die Stille hier sind so herrlich, so erquickend, so erfrischend, so selig … dass ich mit einem wie beim Weinen stoßenden Seufzer aufatmen kann. Ein Empfinden, als wäre ich am Höhepunkt meines Lebens, an meinem Zenith; mehr ist nicht möglich, mehr braucht es auch gar nicht, ich bin in meiner Fülle: hier in meinem Zimmer, im Bett, um 13 Uhr, vor einer halben Stunde aus wilden Träumen aufgewacht, die Katze am Schoß, mit ein paar Gedanken und Einfällen zu einem bestellten Text über Religion und Gewalt, der mir schon länger im Magen gelegen ist, immer wieder tief seufzend, den Druck und den Stress zur Gänze abgelegt, einfach so, den Druck meiner Fußsohlen auf der leintüchtigen Matratze fühlend, und seufzend, immer wieder kommen diese befreienden Seufzer (auch jetzt beim Eintippen des handgeschriebenen Textes). Die fernen Geräusche der Stadt genieße ich, weil die Stille so köstlich ist. Wohltuend für meine Seele ist auch die an-ständige Dämmerung im Zimmer (gerade noch kann ich ohne Leselampe schreiben). Auch sämtliche Gegenstände im Raum verweilen in friedlichem Schweigen, sie stehen nicht gegen mich oder sonstwen, der einzige, der redet und damit die Stille vielleicht gefährdet, bin ich, mein Ich, und selbst damit verdränge ich diese Stille nicht wirklich.

Allmählich, aber ganz friedvoll, tauchen am Horizont meiner Seele die ersten Handlungsimpulse auf.

 

(1.4.2022)

©Peter Alois Rumpf  April 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite