2643 Die Stille
Die Ruhe und die Stille hier sind so herrlich, so
erquickend, so erfrischend, so selig … dass ich mit einem wie beim Weinen
stoßenden Seufzer aufatmen kann. Ein Empfinden, als wäre ich am Höhepunkt
meines Lebens, an meinem Zenith; mehr ist nicht möglich, mehr braucht es auch
gar nicht, ich bin in meiner Fülle: hier in meinem Zimmer, im Bett, um 13 Uhr,
vor einer halben Stunde aus wilden Träumen aufgewacht, die Katze am Schoß, mit
ein paar Gedanken und Einfällen zu einem bestellten Text über Religion und
Gewalt, der mir schon länger im Magen gelegen ist, immer wieder tief seufzend,
den Druck und den Stress zur Gänze abgelegt, einfach so, den Druck meiner
Fußsohlen auf der leintüchtigen Matratze fühlend, und seufzend, immer wieder
kommen diese befreienden Seufzer (auch jetzt beim Eintippen des
handgeschriebenen Textes). Die fernen Geräusche der Stadt genieße ich, weil die
Stille so köstlich ist. Wohltuend für meine Seele ist auch die an-ständige
Dämmerung im Zimmer (gerade noch kann ich ohne Leselampe schreiben). Auch
sämtliche Gegenstände im Raum verweilen in friedlichem Schweigen, sie stehen
nicht gegen mich oder sonstwen, der einzige, der redet und damit die Stille vielleicht
gefährdet, bin ich, mein Ich, und selbst damit verdränge ich diese Stille nicht
wirklich.
Allmählich, aber ganz friedvoll, tauchen am Horizont meiner
Seele die ersten Handlungsimpulse auf.
(1.4.2022)
©Peter Alois Rumpf April 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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