2637 Etwas Kompaktes
6:32. Ich ahne die Rouleau-gestützte Dunkelheit, würde ich
das Licht abdrehen. Mein Herz klopft ein wenig verzagt. Mein Kopf ist dabei, in
ihm und um ihn herum die richtigen Druckverhältnisse herzustellen. Das versucht
auch meine Lunge, was nicht auf Anhieb gelingt. Das Zwerchfell spielt nicht
ganz mit. Unlust steigt bis in die Mundhöhle herauf. Eindeutig: es geht noch
nicht.
Mittag. Aufgehockt lasse ich langsam Schlaf und Traum von
mir abfallen. Nur in den ersten paar Sekunden hat das Aufsetzen gewirkt, schon
drohe ich auch in dieser neuen Haltung wieder in Schlaf und Traum zu versinken.
Von der Ferne höre ich eine Krähe rufen. Die Wirklichkeit offenbart sich uns
ständig; es liegt an uns, ob wir zuhören wollen. Ich habe den Zugangscode dafür
schon längst vergessen oder nie gekannt. Jedenfalls weiß ich nicht, was die
Krähe, die Sonne, die Luft, das Universum spricht. Die Augen fallen zu, ich
gaffe auf den dunklen Bildschirm. Zwischendurch verfalle ich in richtiges
Nachdenken, dann übernimmt wieder die traumhaftere Assoziiererei die Führung.
Nun wandert etwas Kompaktes aus meinem Oberschenkel und dann außen knapp am
Körper zur rechten Wange, wo es sich unter der Haut wieder festsetzt. Ich habe
das deutlich gespürt. Auch das Bücherregal mit seinen Gästen staunt mich darob
an.
(29.3.2022)
©Peter Alois Rumpf März 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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