Donnerstag, 24. März 2022

2628 Die ersten warmen Tage

 

Das klösterliche sonnige Nachmittagslicht vergilbt die Wohnungswände an ausgewählten Stellen. „Die ersten warmen Tage. Sind noch kein Sieg. Die ersten warmen Tage. Die haben Nächte noch. Die sind so kalt und dunkel. Da sterben noch und noch …“ (Wolf Biermann). Die Zimmerpflanzen könnte ich auch gießen. Nun warte ich die Kaffeemaschine, indem ich sie entkalke. Außerdem warte ich auf die Lieferung des neuen Staubsaugers, den meine Liebe Frau bestellt hat. Die erste Phase der Entkalkung läuft. In der Küche ist es etwas zu kühl. Der Geschirrspüler – von mir vor zwanzig Minuten in Betrieb gesetzt – wird – so Gott will – noch zwei Stunden und 26 Minuten arbeiten. Zumindest behauptet er das, der Geschirrspüler (innen: unter anderem: drei Schöpfer) (ich bin mir nicht zu blöde für allerbilligste Scherze). Die Kaffeemaschin burrt, spuckt und blinkt. Dann paust sie wieder (ich pause, du paust er/sie/es paust, wir pausen, ihr paust, sie pausen) (√ abgehakt. Verbum in neuem Sinn eingeführt.) (Nein, doch nicht! Ich nehme das zurück; das ist mir doch zu blöd:) Dann pausiert sie wieder. Jetzt piepst sie. Ich muß wieder hingehen und tun. Der Staubsauger ist gekommen. Ein Paket für einen Nachbarn ist gekommen. Kaffeemaschine: zweite Phase. Der Geschirrspüler spritzt und dreht und schleift minimal music. Kreuzweh. Die Kaffeemaschine brummt und spuckt. Jetzt piepst sie wieder. Letzte Phase. Meine Frau kommt vom Einkauf, die Türe klescht, der Trolly ist schwer und meine Frau stöhnt. Die Kaffeemaschine spritzt und spuckt, blinkt und hält inne. Alles wieder von vorn. Ich zähle nicht, wie oft sich der Vorgang wiederholt. Endlich ist die Kaffeemaschine fertig.

Endlich lehne ich wieder in meinem Zimmer am Bett.

 

(24.3.2022)

©Peter Alois Rumpf  März 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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