Donnerstag, 17. März 2022

2618 Gute Nacht

 

Um 3:17 a.m. die Munchsche Madonna unter dem Bett hervorzuholen und dann bei offenem Lichtschachtfenster an das Kastl zu tackern, ich weiß nicht, dazu gehört Fanatismus, Weltfremdheit und ein wengerl ein Schuss. Ich habe wirklich einen guten Platz gefunden; nicht ganz so zentral wie der gelehnte vorher, so, daß ich nicht ständig hingaffen muß. Möwe und Rabe wackeln und schaukeln. Jetzt hocke ich da, kann mich weder zum Weiterschreiben durchringen noch zum Schlafenlegen. So mach ich nichts und warte, bis die Entscheidung ausgereift ist. Inzwischen streichle ich die Katze und lasse meinen Magen knurren. Bildersucht und Lebensflucht reimen sich. Um „meinen“ klandestinen Garten am Flußufer sollte ich mich auch wieder kümmern und irgendwas aussähen. Ich bin nicht müde.

Eine halbe Stunde ist vergangen. Das Surren ist sehr polyphon. Morgen muß ich früh aufstehen: so um 11. Die zwei Visionäre empfangen nicht nur, sie senden auch. Ich erfinde das Wort „sendern“. Also die Visionäre sendern. Jetzt hab ich das Wort in die Welt geworfen; ob daraus etwas wird? Ein solches Tun benötigt auch Fanatismus und Weltfremdheit und einen Schuß Was-weiß-ich-was. Die Katze war kurz weg und hat mich zuerst angeredet, dann angeschaut und ist mir schließlich in einem Doppelsprung auf die Brust gehüpft. Aber sie läßt mich erstaunlicherweise schreiben. Das ist neu. Nur habe ich jetzt nichts mehr zu sagen. Gute Nacht.

 

(17.3.2022)

©Peter Alois Rumpf  März 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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