2617 Lichtverhältnisse
Ach ja! Die Munchsche Madonna liegt noch – nur über die
kleine magnetische frankophone Schweizerin gelehnt gewesen und dann vom Wind
meiner textilen Bettmacherei abgehoben und daraufhin abgestürzt – unter dem
Bett. Ich schaue mich um, wo ich die edle Nackte hintackern könnte, wenn ich
sie mit Hilfe eines Walkingsteckens hervorgezogen haben werde. Draußen scheint
es stark bewölkt zu sein; so düster ist es hier im Zimmer. Mein linkes Ohr
singt und mein ganzer Kopf summt mit. In Quadrophonie, wenn ich mich nicht
irre, hi, hi, hi.
Die typische, bedeutungsvolle seelische Zentralstille hat
nun eingesetzt, die weichere Variante, die weder vom Surren, vom Schnaufen der
Katze, noch von den Gesängen der Tageskinder gestört wird. Ich lache innerlich
über meine Bildergalerie schiefköpfiger Weiber plus den schiefköpfigen
Wandlungspriester am Fußendekastl; fast treuherzig schauen sie alle „in die
Kamera“. Dieser schiefköpfige Zusammenhang ist mir noch nie so aufgefallen. Die
zwei Visionäre hingegen glurren aufrecht und gerade her aus ihrem Bild; keine
Kokettiererei mit dem Betrachter. Es ist hoher Mittag, aber die
Lichtverhältnisse suggerieren Dämmerung. Soll ich heute wirklich schon um 12
Uhr aufstehen?
(16.3.2022)
©Peter Alois Rumpf März 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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