Mittwoch, 23. März 2022

2625 Im Garten Au

 

Im Augartengewusel, das die Sonne beschickt und bespielt. Ohne und mit „Donnerwetter! Blitz!“, das die Kinder spielen. Zwei Mädchen schütten kübelweise Wasser in ein Erdloch. Das ist das Leben. Ich sitze in zirka 44 Zentimeter Abstand zur Erde auf einer Bank. Ein kleines Mädchen steigt am Rande des kleinen Abhangs zur Rasenfläche von ihrem Laufrad und dieses fährt alleine hinunter. Buben mit zu Schwertern verwandelten Stöcken - „D a s  i s t  m e i n  S c h w e r t, das für euch kämpfen wird zur ...“ - tragen irgendeinen Kampf mit mir unsichtbaren Gegnern aus. Die Sonne wird bald die ersten kahlen knospenbestückten Baumkronen erreichen. Einige Kinder spielen Ball. Zwei zerren an einem Laufrad.

Die Schatten der Bäume greifen schon über den Rasen. Ein Plastikküberl glanzt in der Sonne wie ein Edelstein. Es ist wohl der verloren gegangene Glanz, den wir in den Dingen suchen. Die dünnen Schatten und die tiefstehende Sonne beginnen mit der Erzeugung von Abendstimmung. Das Licht wird dünner, flacher, seichter. Das kleine Mädchen fischt immer wieder nach dem versteckten Smartphone der Mutter und findet es meistens. Das ist ein richtiger Lagerplatz hier mit ruhenden und bewegenden „Elementen“ (erstere vor allem Erwachsene, letztere vor allem Kinder). Das Spielfeld wird schleichend und immer mehr von den dünnen Schatten überzogen. Ich werde bald zusammenpacken und nach Hause gehen. Ein wenig genieße ich noch den Blick auf die Konturen im Gegenlichtglanz und die Veränderungen der Schatten.

 

(23.3.2022)

©Peter Alois Rumpf  März 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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