2625 Im Garten Au
Im Augartengewusel, das die Sonne beschickt und bespielt.
Ohne und mit „Donnerwetter! Blitz!“, das die Kinder spielen. Zwei Mädchen
schütten kübelweise Wasser in ein Erdloch. Das ist das Leben. Ich sitze in
zirka 44 Zentimeter Abstand zur Erde auf einer Bank. Ein kleines Mädchen steigt
am Rande des kleinen Abhangs zur Rasenfläche von ihrem Laufrad und dieses fährt
alleine hinunter. Buben mit zu Schwertern verwandelten Stöcken - „D a s i s t
m e i n S c h w e r t, das für
euch kämpfen wird zur ...“ - tragen irgendeinen Kampf mit mir unsichtbaren Gegnern
aus. Die Sonne wird bald die ersten kahlen knospenbestückten Baumkronen
erreichen. Einige Kinder spielen Ball. Zwei zerren an einem Laufrad.
Die Schatten der Bäume greifen schon über den Rasen. Ein
Plastikküberl glanzt in der Sonne wie ein Edelstein. Es ist wohl der verloren
gegangene Glanz, den wir in den Dingen suchen. Die dünnen Schatten und die
tiefstehende Sonne beginnen mit der Erzeugung von Abendstimmung. Das Licht wird
dünner, flacher, seichter. Das kleine Mädchen fischt immer wieder nach dem
versteckten Smartphone der Mutter und findet es meistens. Das ist ein richtiger
Lagerplatz hier mit ruhenden und bewegenden „Elementen“ (erstere vor allem
Erwachsene, letztere vor allem Kinder). Das Spielfeld wird schleichend und
immer mehr von den dünnen Schatten überzogen. Ich werde bald zusammenpacken und
nach Hause gehen. Ein wenig genieße ich noch den Blick auf die Konturen im
Gegenlichtglanz und die Veränderungen der Schatten.
(23.3.2022)
©Peter Alois Rumpf März 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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