2543 He!He!He!He!
„He!He!He!He!“
Das ist aus dem Russischen übersetzt und das ruft der arme Köhlerbub in
„Feuer, Wasser und Posaunen“, einem sowjetischen Märchenfilm von Alexander Rou.
Er ruft es fröhlich zur armen Ziegenhüterin, das Mädchen, das er liebt. Aber
nicht, um sie anzumachen oder herbeizurufen – sie geht sowieso schon in frommem
Abstand an seiner Seite – sondern um einen wohlhabenden Kosakenreiter zu
spielen, der sein Mädchen zum Zirkus, der gerade ins nächste Dorf reist,
einladen sich leisten kann – für sie, die Armen, muß es reichen, den Tross beim
Vorbeifahren zu bestaunen. Kurz: arm, tüchtig, fröhlich; gefährdet, aber
ungebrochen. Als diese Szene heute im Aufwachen vor meinem inneren Auge
auftaucht, werde ich traurig: denn ich bin lebensuntüchtig, schwermütig und
gebrochen. Dieses „He!He!He!He!“, für mich ein unverdorbeneres „frisch fromm
fröhlich frei“ (wenn's wahr ist, dass es unverdorbener ist! Ich glaub, es ist
wahr)? Jetzt hocke ich noch in andächtiger Trauer aus eigenartigen,
unverständlichen Träumen erwacht im Bett und versuche, mein vermutlich gar nicht blindes, sondern von uns so
mühsam erarbeitetes Schicksal demütig zu akzeptieren. He!He!He!He!
(5.1.2022)
©Peter Alois
Rumpf Jänner 2022 peteraloisrumpf@gmail.com
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