2534 Vom Zwanz'ger-Haus
Zwanz'ger-Haus – für mich wird das Belvedere 21 immer das
Zwanz'ger-Haus bleiben und aus! Schluß! Man muß das nicht so eng sehen. Mein
Gott! Die Flunts! Sechzehn war ich und von ihnen nach Wien eingeladen und weil
ich mir einen Besuch im Zwanz'ger-Haus gewünscht habe, beleidigt sein und eine Schnute ziehen! Was für eine
rigide Verbohrt- und Verklemmtheit! Können die einem Jugendlichen nicht
wohlwollend seine Erforschungen machen lassen? Ja, das Böse ist immer und
überall. Wieso bin ich in meinem Aufwachsen fast nur auf solch verdorbene
Erwachsene gestoßen, von denen man nicht viel lernen kann? Wenn es meine
Lebensaufgabe gewesen wäre, die zu sprengen, bin ich jetzt sehr spät dran.
Sitze in
der Lucy-Bar und assoziiere Lucy in the Sky with Diamonds. Hätte beim
Photographieren gerne meine Frau näher gezaht, aber gewußt wie? Nein!
Mozart ist mir oft zu springgingerlhaft, aber seine
traurigen Sätze bringen mich manchmal fast zum Heulen. (Klaro steht mir das gar
nicht, überhaupt gar nicht zu; mein Empfinden ist für die Weltgeschichte völlig
uninteressant.)
Was ist eigentlich aus Rob Kasseckert geworden, früher
Assistent bei der Lassnig?
Fernsehen im Zwanz'ger-Haus – sozusagen – in der Nähe der
Rumpfpuppen. Aber ich dreh mich jetzt zum Brandl. Manchmal wandern meine Blicke
von den Bildern zu den Menschen und sehe zB eine weibliche Arschbacke wackeln.
Aber ich halte mich dabei nicht auf und kehre zum Bild zurück (ich mein', die
Szene ist längst vorbei).
Bin bei fraglichen, ausgefressenen Skulpturen: weil es dort
eine Sitzbank gibt (ich würde Museen - so gut es geht – vollbankerln!). Die
Lassnig filmt mich. Aber ich versinke im Hall der Halle und in der Halle selbst
(Les Halles) („Royal Albertina Hall“ - und das hier im Quartier Belvedère! (ich
will es französisch ausgesprochen!)). Die tranceierenden Gesänge der
Lüftungsanlage, aber ich werde nicht Damisch, dessen Bild mir gefällt (ich:
198? „damischer Tänzer“, Steiermark bei Seckau?). Die schwarzen Aufsichtigen –
ich bin mehr quersichtig, hoffentlich auch tiefsichtig. Wieder zur nächsten
Bank.
Tut mir leid Obholzer, der du meine REM-Einladung so gekonnt
und selbstsicher als Scheiße kritisiert hast, ich bin von deinem Bild schwer
enttäuscht! Ich fange damit gar nichts an. Aber R.I.P.
Der speerwaldige Rockenstaub geht mir am A vorbei. Da sagt
mir der josefinische Mikl trotz Trunkenheit am Steuer viel, viel mehr. Svenja
Deininger geht (mir NICHT am A vorbei!). Prantls Stein lädt zum Meditieren ein,
aber wo kann ich mich hinsetzen? Keine Chance im Stehen – das spielt mein Kreuz
nicht mit. Aha, Nicolas Jasmin; United schönes Rot. Till Megerle geht auch.
Teilweise.
Die verratene Bilger hat einen schönen Bauern gepflügt;
gleich nach dem Krieg.
Ich bin heut so tol(l)erant: A. Muthspiel, G.K. Beck, selbst
die holde Polsterer – sie alle gehen (für mich; nur für mich; es geht nur um
mich!). Kurt Weber geht (von Weiz nach Leibnitz/Libnica). Wotruba sitzt auch.
Marie-Louise von Matesiczky – meine neue Liebe – hat Frau Ziegler schön gemalt.
Trude Waehner malt den Fritz Stross – vor der Großen Katastrophe.
Sitzen! Sitzen! Sitzen! Ich will sitzen! (Siezen ist mir
meist auch lieber als Duzen.)
Peter Pongratz malt eine interessante Ahnentafel. Monster?
Wäre bei Männern, die Peter heißen, naheliegend. Auch der unselig-selige
Klinkan spricht mich heute an (bin von mir überrascht) R.I.P. Und die
Schachinger-Anna mit ihren Halterinnen. Auch die nördlichen Gobelins von Ingrid
Wiener gefallen. Und die Showgirls der Kamilla Bischof. So! Jetzt reichts!
Jetzt rast' ich in der Eingangshalle mit Blick auf die
leichte, so schön beleuchtete Lucy-Bar. Es reicht für heute. Ich bin müde und
unterzuckert. Durch den weißen Vorhang sehe ich die Sonne schimmernd untergehen.
Eine Frau mit in die Hüften gestemmten Armen geht stolz und aufrecht vorbei zum
Aufgang. Eine größere Gruppe jüngerer Leute kommt herein.
Ich geh noch einmal in die große Halle zu den
beeindruckenden Figuren von Ugo Rondinone, die mich - so wie die ganze
Installation - sehr sehr ansprechen. Whow! Das ist die zentrale Ausstellung!
Das Reise-durch-das-Univerum-Feeling. Die S-Bahn fährt so
geschmeidig und glatt. Keine materiellen Widerstände mehr feststellbar.
(2.1.2022)
©Peter Alois Rumpf Jänner 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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