Sonntag, 2. Januar 2022

2533 Unterm Weihrauch

Relativ dunkel ist es in meinem kleinen Reich. Ich habe ja alles elektrische Licht abgedreht bis auf die Leselampe. Eine Kerze brennt noch unterm Weihrauch und vom CD-Player leuchtet das Blaue Licht. Von dem kommen auch die Trommeln. Ich bin reich beschenkt: ich habe drei Jahreskarten, die mich berechtigen, in die Albertina, die Albertina modern, ins MAK, ins Obere, ab Ende Jänner auch ins Untere Belvedere und ins Einundzwanziger-Haus zu gehen. Ich könnte von MO bis SA täglich ein anderes Haus besuchen, Bilder schauen, schreiben … wie ins Büro zur Arbeit gehen.

Wie gesagt: dunkel ist es heute in meiner Kemenate und die Trommeln trommeln ihre monotone Tranceline. Rhythmus, Zwischentöne und Schwingungsüberlagerungen verführen mich, aber mein innerer Monolog ist noch stärker; er gibt nicht so leicht nach.

Es wird wieder getrommelt, dann gesungen. Übrigens habe ich vorhin Musik über den Kopfhörer gehört (Bach, Scarlatti, Mozart), ohne zu bemerken, dass der Kopfhörer nicht angesteckt war.

Aber jetzt suche ich mein Zimmer ab, ob sich irgendetwas zeigt, denn Offenbarung ist immer und überall. Und wieder kippe ich heraus, weil mir zu „Offenbarung“ „Ofenbahrung“ und „Ofenpaarung“ einfällt.

 

(1.1.2022)

©Peter Alois Rumpf  Jänner 2022   peteraloisrumpf@gmail.com

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