2540 Morgenstund
Morgenstund hat Scheiß im Mund (Freud! Schau owa! Mundl, geh
hee dou!). Meine Surrage ist wieder voll im Gange, mit allem Drum und Dran:
laut, polyphon, mit Tonhöhen- und Lautstärkenzuckungen, sie sich anfühlen, als
würde wer stoßweise auf meinen Kopf zugreifen. Frau Katz kommt und was ich
nicht verstehe: wie es ausschaut benutzt sie auch auf der Bettebene ihre
Krallen. Wieso? Da kann sie doch nicht abrutschen! Oder reicht der weiche
Untergrund der Bettdecke, dass sie den Modus “unwegsames und gefährliches
Terrain“ einschaltet? Jedenfalls bleibt sie dauernd mit ihren ausgefahrenen
Krallen am Überzug oder Leintuch hängen.
Mich z'reißt's in einem Niesanfall und langsam kann ich mich
mit dem Gedanken anfreunden, aufzustehen. Aber noch empfinde ich die Dunkelheit
als bergend und heimelig. Noch raste ich. Weil ich dazu neige, meinen linken
Arm angespannt und meine linke Hand zur Faust verkrampft zu halten, öffne ich diese
bewußt und strecke jenen mit Absicht aus und lege ihn konzentriert, sanft und
lieb auf die Bettdecke. Cannapé bis kana biss – aufstehen und zum Laptop? Ich
verlasse jedoch das warme Bett nicht. Ich bin noch im betrachtenden Stand-by.
(4.1.2022)
©Peter Alois Rumpf Jänner 2022
peteraloisrumpf@gmail.com
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