Freitag, 17. Dezember 2021

2518 Zwei Uhr

 

2h a.m. Heute habe ich mich früh ins Bett gelegt. Wie ich vom Bad zurück gehe, sehe ich aus dem Atelierfenster die kahlen Äste der Hofbäume sich gegen den ein wenig helleren Nachthimmel  abheben und da fällt mir ein: ich habe die Bäume – im Gegensatz zu früher – schon lange nicht mehr gegrüßt. Ich war am Fenster schon vorbei, bin zurück, um meine alten Freunde zu grüßen, die ich schon so lange vernachlässigt habe. Ich mache das immer so à la Mutter Teresa oder namasteatisch (jene ist mir abgesehen von dieser Geste in gar nichts, aber schon überhaupt gar nichts ein Vorbild!): ich falte die Hände vor meinem Gesicht, neige demütig den Kopf und schaue einen Baum nach dem anderen an und spreche zu ihnen, so à la „ich grüße dich Akazibam ...“. Ich weiß, wo sie stehen, ich finde sie auch in der Dunkelheit da unten. Sie haben mir geantwortet, wie sie es immer getan haben: sie schicken mir eine Energiewelle, dass mir ein leichter Schauder über den Rücken läuft. So antworten übrigens auch die Donau, die Sonne, der Wind und die Erde auf meine Grüße, die ja auch Energiewellen zu ihnen schicken. Aber ich gehe mit diesen Freunden so nachlässig um wie mit den menschlichen: ich vergesse sie oft für längere Zeit, gehe an ihnen vorbei, ohne ihrer gewahr zu werden, grüße nicht, vergesse oder ignoriere Geburtstage und ähnliches, um mich ein andermal wieder einzuschmeicheln und freundlich zu tun, als wäre nichts. Aber so schwankend verlaufen mein Leben und meine Fähigkeit zu Konzentration und Aufmerksamkeit; immer wieder drifte ich weg und bin woanders.

 

(15./16.12.2021)

 

©Peter Alois Rumpf  Dezember 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite