Freitag, 10. Dezember 2021

2511 Nicht gesprengt

 

Ungefähr sieben Uhr in der Früh. Die Luft in der Wohnung ist noch kalt, sodaß ich das in meiner Lunge spüre. Ich blicke zum Fenster hin und die Dämmerung, die sich ankündigt, ruft in meinem Herzen Trauer hervor. Verstehen kann ich das nicht. Oder hat das mit der transzendentalen Enttäuschung rund um Weihnachten zu tun?

Das Blau vorm Fenster ist deutlich heller geworden, der seelische Schmerz deutlich stärker. Der Druck auf Brust und Hals, herauf bis hinter die Augen blockiert meine Atmung, die sich durch unwillkürliche Seufzer zu befreien versucht. Angst schleicht heran und erzeugt Aufregung und Übelkeit in Magen und Körpermitte. Ich bin erstaunt, was sich da abgespielt und verstehe es nicht. Laute Stimmen im Stiegenhaus brechen meine Fixierung nicht, sondern verstärken die innere Aufregung. Auch die wieder eingetretene Stille hilft nichts. Meine unwillkürlichen Seufzer können die Brust nicht ausreichend dehnen, der eiserne Ring wird nicht gesprengt.

 

(9.12.2021)

 

 ©Peter Alois Rumpf  Dezember 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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