2450 Die Katze geht
Das Morgengrauen ist so schön. Das Surren in den Ohren läuft
auf Hochtouren und hüllt mich zur Gänze ein. Das Morgengrauen wird heller. Ein
neuer Tag, und ich habe noch nie wirklich verstanden, dass das am Abend einen
Tag weniger heißen wird. Ein „vorwitziger Unsterblicher“ also. Hält mein
Bücherregal die Überladung aus? Und meine Seele? Ein voll schwarzes
Unidentifiered Flying Object sprüht weißes Licht aus (auf einer gegen den
Strich interpretierten Kunstkarte). Mein Auferstandener steigt eher aus einer
Wasserwoge heraus und hat auch keine Hände, wie mir scheint. Die Prostituierte
sitzt so armselig da. Mein Surren spitzt sich zu und die kleine Baustelle im Hof
ist laut. Die Haut um meine Augen ist angespannt. No risk, no fun. Die Platane
am Fußende wächst in fremde Vergangenheit hinein. Der Morgen ist bereits Tag.
Das anscheinend ökonomisch sinnvolle Unfreundlich-Sein. Den Totenschädel vom
Dürer kann man vor lauter Grau nicht sehen. Der Waldl fällt mir ein und mir
wird fast schlecht. R.B., kannst du dich noch an unseren Astrostammtisch
erinnern?! Die Katze geht.
(30.9.2021)
©Peter Alois
Rumpf September 2021 peteraloisrumpf@gmail.com
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