2400 Längere Geschichte mit Pölstern
Heute bin ich mitten im Morgenjournal aufgewacht und wie ich
die Stiegen hinunter bin und die Küche durchschritten habe, um im Bad der Katze
ihr Frühstück zu servieren, habe ich Peter Filzmaier reden gehört. Innegehalten
habe ich jedoch nicht, denn gestern ist es sehr spät geworden, weil ich den
gestrigen Text (2399 Photos) zwar schon im Bett geschrieben habe, aber in einem
Anfall von Euphorie und Arbeitseifer im Gegensatz zu seinem, des Textes
abendliederlichen Ausklanges doch nochmals aufgestanden bin und ihn, den Text,
in den Computer getippselt, auf und in die Schublade gelegt, dreifach
gespeichert und einmal ausgedruckt, sowie auf Facebook einen Verweis auf eben
diesen Text gepostet habe. Kurz gesagt: dass ich noch zu wenig geschlafen habe
und müde bin, was mich allerdings nicht davon abgehalten hat, unten in der
Küche meiner zur Vorbereitung ihres Arbeitstages als Tagesmutter werkenden Frau
– Essen für die Kinder kochen, Spielzeug bereit legen, die Klettergeräte
aufbauen, die einzelnen Bereiche -
Essensbereich, Wickelbereich, Schlafbereich etc - räumlich trennen etc – ein
Kurzkabarett vorzuspielen, um sie zu erheitern und ihr zu einem guten, fröhlichen
Start in den neuen, oft anstrengenden Arbeitstag und auch in die neue
Arbeitswoche in der besonders fordernden Eingewöhnungsphase der neuen
Tageskinder zu verhelfen (die Arbeit meiner Frau ist wertvoller als die dieser
ganzen Kaste von … ich nenne niemand mit Namen; ich will ja nicht geklagt
werden). (Ich meinte ein kurzes Kabarett, nicht eines über Kurz.) Wie gesagt:
ich bin noch nicht ausgeschlafen und im Gegensatz zum gestrigen Abendliedtext
nicht aufgeweckt worden, auch von der Katze nicht, sondern von selbst erwacht
(ich würde so gern „von selber“ schreiben!), aber jetzt, in ein paar
Augenblicken werde ich die Pölster, die ich mir in den Rücken gestopft habe,
umschlichten und mich wieder zur Ruhe betten. Amen.
Als ich die Pölster umgeschlichtet habe und den kleinen, auf
den ich mein Haupt zu legen pflege, hinlegen wollte, konnte ich in der
Morgendämmerung bei abgedrehter Lampe und ohne Brille nicht erkennen, wie er
richtig hingelegt gehört – denn mein Polster ist in einem mexikanischen Überzug
gehüllt, der mit – ich vermute – magischen Hasen in Hellbraun bestickt ist,
womit es beim Hinlegen des Polsters ein richtig oder verkehrt gibt, auch ein
falsch, würde ich ihn überhaupt mit dem Bild nach unten hinlegen – wie ich also
den Polster hin und her drehe, und nicht sehen kann, wo oben und unten ist und
mich doch blind „aus dem Bauch heraus“ für eine Position entscheide, ruft mir
eine Krähe ganz in der Nähe, vom Dache des Hauses nämlich die universumarische
Bestätigung der Richtigkeit der Polsterposition zum offenen Fenster herein (was
sich beim Aufwachen später als richtig herausstellt). Als ich mich dann endlich
wieder zur Ruhe gebettet habe, kann ich nicht schlafen. Mein Geist spielt eine
Gerichtsszene durch, in der ich souverän und aufrecht bestehe, was gar nicht
heißen muß, dass ich den Prozeß gewonnen habe, aber meine Selbstachtung. Das
ist mir alles gar nicht unangenehm und ich wälze mich auch nicht in schlafloser
Panik im Bett herum, sondern raste einfach so und betrachte meinen inneren
Film. Nach einiger Zeit richte ich mich einfach wieder auf und die Pölster
wieder her in den Rücken und beginne mit der Niederschrift. Doch dann werde ich
trotz Hunger sogleich wieder müde und ich baue die Pölster wieder ab und
versuche den Schlaf.
(30.8.2021)
©Peter Alois Rumpf August
2021 peteraloisrumpf@gmail.com
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