2399 Photos
Das pseudaltägyptische Tonamulett an seiner langen Schnur
pendelt mir – vom Kranarm meiner Leselampe, die ich hergedreht habe, angestoßen
– den nächsten Lottosechser aus. Meine offenen langen Haare – die wöchentlich
notwendige Entflechtung meiner Zöpfchen – hängen mir vereinzelt ins Gesicht und
kitzeln mich an der Nase. Übrigens ist beim Löffeln nicht vorgesehen, der
Partnerin den Busen zu kneten, weil einem da der Hüftknochen der Dame im Weg
ist: greift man links an diesem vorbei, gerät man mit seiner Hand zu hoch, also
über den Busen; langt man rechts am Hüftknochen vorbei, kommt man zu tief.
Nein, der Liebe Gott hat das nicht vorgesehen! Wahrscheinlich hat er gemeint,
die Brüste sind nur für Babys. Hat der eine Ahnung! Aber wie auch immer! Ich
habe mir in meinem Leben angewöhnt, mich nach der Decke zu strecken.
Kontrollblick auf meine Bilder. Alles ruhig. Nichts bewegt sich. Meine
Schweizerin hält ihren rechten Arm vor ihren Busen und hält ihr Unterleiberl
fest, auf dass ihre Brüste verhüllt bleiben. Und hinter dem Photo von meiner
wundertätigen Frau, wie sie Parmesan auf die Spaghetti mit roter Sauce reibt
und mich ein wenig bös anschaut, das ich am Kastl, das gleich hinterm Fußende
meines Bettes steht, angetackert habe, habe ich heimlich ein gestohlenes Photo
von ihr aus Vor-meiner-Zeit versteckt, das sie oben ohne an einem griechischen
Strand zeigt. Ich krabble auf allen Vieren über mein Bett zu dem Bild, hole das
versteckte hervor und schaue es an. Ja, nicht schlecht! Ich stecke es wieder
zurück hinter das Spaghettibild, krieche Richtung Kopfende des Bettes und
schlüpf' unter die Deck'. Morgen früh, wenn Gott will, werd' ich wieder
geweckt; morgen früh, wenn Gott will, werd' ich wiehieder geweckt.
(29./30.8.2021)
©Peter
Alois Rumpf August 2021 peteraloisrumpf@gmail.com
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