Freitag, 20. August 2021

2384 Unterzuckert

 

Wo ist mein Toast? Ich bin hungrig und unterzuckert!

Ich fange nochmals an. Wenn man nichts ist, muß man eben aus sich etwas machen, oder? Oder? Obwohl ich inzwischen den Toast verzehrt habe – der Song jetzt im Lokal gefällt mir nicht: Ich hasse gewisse Rhythmen der Fünfzigerjahre und speziell den der Lamourhatscher, und deren Chöre. Das bei mir popularmusikalisch sowieso nicht so beliebte Italienisch hilft da auch nichts.

Ja das jetzt gefällt mir schon viel besser: englisch, punkische Gitarrenschläge, interessant einsetzender, eingesetzter und einsitzender Bass; differenziertes Schlagzeug; monotonoider Singsang, etwas gepresst, etwas emotionalistisch vorgetragen: in dieser Post-Kombination genialisch.

Und jetzt: Bass ist der Träger des Songs; Schlagzeug einfach und gut; Gesang: französisch. Es hilft nichts: die Pop-Rock-Musik ist die Rache der germanischen Völker an den Romanen für die Christianisierung. Die Romanen kriegen den Rock selten so ganz hin.

Ich schau mich nach den Gästinnen im Garten um – selbst sitze ich beim Schreiben und Lesen lieber in Räumen – weil ja auch die Sprache ein Raum ist; erst recht wenn der Wind einem alles verblättert und Wespen um einen herumsummen. Deshalb lieber innen. Fenster und Türen jedoch dürfen bei entsprechender Witterung gerne offen sein. Schreiben braucht einen gewissen (oder ungewissen) Abstand zum Leben.

Ja, das Stück gefällt mir! Französisch gesungen, mit afrikanischen Rhythmen und Saiten-Zupfereien: das passt zusammen! Die Singstimme: weiß.

Wieder Französisch; irgendwas am gare. Die zweite, weibliche Stimme spanisch? Okzidanisch? Latein wird’s nicht sein. Geht irgendwie. Beide Stimmen sprechen, aber es wird auch elektrisch geschweißt.

Aber jetzt geh ich heim. Die Heimreise ist bei diesen U-Bahnumbauten eh kompliziert genug.

 

(19.8.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   August 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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