2384 Unterzuckert
Wo ist mein Toast? Ich bin hungrig und unterzuckert!
Ich fange nochmals an. Wenn man nichts ist, muß man eben aus
sich etwas machen, oder? Oder? Obwohl ich inzwischen den Toast verzehrt habe –
der Song jetzt im Lokal gefällt mir nicht: Ich hasse gewisse Rhythmen der
Fünfzigerjahre und speziell den der Lamourhatscher, und deren Chöre. Das bei
mir popularmusikalisch sowieso nicht so beliebte Italienisch hilft da auch
nichts.
Ja das jetzt gefällt mir schon viel besser: englisch,
punkische Gitarrenschläge, interessant einsetzender, eingesetzter und
einsitzender Bass; differenziertes Schlagzeug; monotonoider Singsang, etwas
gepresst, etwas emotionalistisch vorgetragen: in dieser Post-Kombination
genialisch.
Und jetzt: Bass ist der Träger des Songs; Schlagzeug einfach
und gut; Gesang: französisch. Es hilft nichts: die Pop-Rock-Musik ist die Rache
der germanischen Völker an den Romanen für die Christianisierung. Die Romanen
kriegen den Rock selten so ganz hin.
Ich schau mich nach den Gästinnen im Garten um – selbst
sitze ich beim Schreiben und Lesen lieber in Räumen – weil ja auch die Sprache
ein Raum ist; erst recht wenn der Wind einem alles verblättert und Wespen um
einen herumsummen. Deshalb lieber innen. Fenster und Türen jedoch dürfen bei
entsprechender Witterung gerne offen sein. Schreiben braucht einen
gewissen (oder ungewissen) Abstand zum Leben.
Ja, das Stück gefällt mir! Französisch gesungen, mit afrikanischen
Rhythmen und Saiten-Zupfereien: das passt zusammen! Die Singstimme: weiß.
Wieder Französisch; irgendwas am gare. Die zweite, weibliche
Stimme spanisch? Okzidanisch? Latein wird’s nicht sein. Geht irgendwie. Beide
Stimmen sprechen, aber es wird auch elektrisch geschweißt.
Aber jetzt geh ich heim. Die Heimreise ist bei diesen
U-Bahnumbauten eh kompliziert genug.
(19.8.2021)
©Peter
Alois Rumpf August 2021 peteraloisrumpf@gmail.com
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite