Montag, 22. März 2021

2167 Alles ist wieder gut

 

Allmählich schäle ich mich heraus. Dabei war ich schon auf und habe ein paar Handgriffe wie Katzenfüttern ausgeführt – wie in Trance. Mit dem tiefen Seufzer rinnt wieder etwas von mir ab. Es ist nicht bloß die Verschlafenheit, es ist auch Beklommenheit beigemischt.

Hinuntergedrückte Hilferufe schaben an meinem Gekröse. Die Angst, die ich nicht herauflasse, würgt mich von innen bis zum Hals herauf. Ein stilles Zittern versammelt sich zuerst im Nacken und am Kinn und strahlt dann überall hin aus. Meine Aufmerksamkeit hat etwas anderes zu tun und verliert das Zittern aus dem Fokus. Zurückgekehrt findet sie einen leichten Nachklang in der Bauchgegend. Oder Solarplex und so. Ich will aufs Leben zugreifen, aber wie geht das? Die falsche Frage. Übelkeit strahlt aus der Körpermitte herauf. Bereitet sich eine Panikattacke vor? Erst jetzt bemerke ich das ständige monotone innere Sirenengeheul. Das verlorene Zittern sitzt mir jetzt wieder als unwillkürliches Kopfwackeln im Nacken.

Ich döse wieder ein. Streife an Albträume. Schlafe wieder. Als ich erwache ist alles wieder gut. Alles ist gut. Ich stehe auf.

 

(22.3.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   März 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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