2157 Katzenliebe
Absolute Mittagsstille jetzt knapp nach eins. Die Lichtsäule
neben der Rollo leuchtet fröhlich und weiß. Ich habe mich im Bett aufgesetzt
und langsam fließen Träume, Schlaf und die fremden Energien von mir ab. Ein
soeben aufgewachter, weltbestaundender Mensch schält sich heraus. Sanfte
Neugier – nämlich überhaupt nicht gierig – was der Tag bringen wird (fast wie
als Kind). Zunächst bringt er Warten, bis die Tageskinder wieder aufgewacht
sind, damit ich für mein Frühstück die laute Kaffeemaschine einschalten kann.
Besuch der alten Dame Mietzie. Sie will nur gestreichelt werden. Vielleicht
schaffe ich es heute endlich, die letzten fünf, sechs Texte – schon lange vor
mich hergeschoben – in den Computer zu tippen und in und auf meine Schublade zu
stellen. Aber kein Stress! Nur kein Stress, keine Außenbefehle, die meine
Arbeit blockieren. Nur wenn der Impuls aus meinem Innersten kommt! Das ist meine
Freiheit im Abseits.
Wegen dem „endlich“, das eindeutig von der fremden
Installation mitten in meinem Bewußtsein stammt, krampft es mich schon im Magen
zusammen und Angst und Lähmung kommen auf.
Aber ich kann meinen inneren Impuls retten, mein Bild
vom beglückenden Schreiben, indem ich die Verurteilungen weg schiebe und mein
Bild sich entfalten lasse. Der Krampf im Magen läßt nach und vergeht.
Durchatmen. Die Stille, das Licht, die Ruhe und die Katzenliebe genießen.
(5.3.2021)
©Peter Alois Rumpf März 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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