2148 Die REM-Phase
Vom unteren Stockwerk kommt Gesang über Sonne, Mond und
Sterne. Ich hänge noch zitternd und zagend in einem REM-Traum. Große
REM-Ausstellung. Meine Arbeiten drohen unterzugehen, wenn nicht überhaupt zu
verschwinden. Ich habe es nicht mehr geschafft, mich rechtzeitig zur Vernissage
umzuziehen und deshalb bin ich im Pyjama dort. Ich vertraue aber auf die
künstlerische Freiheit und Ausrede, und auf Matjaž Gruden, dass er meine Bilder
verkauft. Wo sind die eigentlich? Und wo die Musikkonserven, die ich für
die Vernissage vorbereitet habe? Alles geschieht und entscheidet sich ohne mich
und ich weiß von nichts.
Ich liege ja mitten in der riesigen Ausstellungshalle auf
einer Bodenmatratze im Bett. Burgi gibt mir eine Einladung zur Vernissage zur
Kenntnisnahme und Begutachtung ohne Folgen, weil es für Einwände zu spät wäre.
Typisch REM: ein kleines, eigenwillig geformtes Stück mit unseren Bildern und
dem Einladungstext bedrucktes Papier, das beim Auseinanderfalten immer größer
und größer und bunter und bunter wird – kurz sehe ich auch ein Stück meiner
Malerei – und dabei gigantisch groß und glatt (ohne Faltfalze) und absurder
geformt.
Was wird Tino sagen? Hannes ist total beschäftigt. Ein wenig
mach ich mir schon Sorgen wegen meiner Pyjamahose, die ich ohne Unterhose zu
tragen pflege von wegen Freiheit im Freihängen für meinen Dings. Aber was, wenn
…? Das wäre schwer zu verbergen! Ach wurscht! Künstlerische Freiheit!
Den anderen Ausstellungsraum haben sie besonders toll
gestaltet: ein zehn Meter – mindestens! - langes Bett (vielleicht gibt's eine
kleine Orgie!) dazu tolle bunte Arbeiten an Wänden und Boden, Absperrungen aus
Kunstwerken und künstlerische Publikumsleitsysteme. Wo war ich bei den
Vorbereitungen? Ich glaube, ich war gerade erst von einer Reise mit Familie
angekommen und habe mich nach meiner Ankunft gleich auf die Matratze in der
großen Halle zum Schlafen gelegt. Und seit einer halben Stunde etwa schaue ich
mich um. Aber wo ist Matjaž Gruden? Mein slowenischer Förderer, der meine
Bilder verkaufen soll?
Die Kinder unten diskutieren ihre Spiele und verteilen ihre
Rollen – dann geht es los!
Ich selbst, ich warte noch im Bett auf bessere Zeiten; will
heißen: auf einen guten Grund, warum ich aufstehen sollte. Ahja! Heute ist dort
unten auch Supervision Da - Da werde ich besser noch nicht hinunter zum
Frühstück gehen, so verschlafen und derangiert wie ich bin.
Mein Gott! Göttin! Oder wer! Oder was! Auch immer! - Ich
habe es so schön hier!
(17.2.2021)
©Peter Alois Rumpf
Februar 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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