Mittwoch, 17. Februar 2021

2148 Die REM-Phase

 

Vom unteren Stockwerk kommt Gesang über Sonne, Mond und Sterne. Ich hänge noch zitternd und zagend in einem REM-Traum. Große REM-Ausstellung. Meine Arbeiten drohen unterzugehen, wenn nicht überhaupt zu verschwinden. Ich habe es nicht mehr geschafft, mich rechtzeitig zur Vernissage umzuziehen und deshalb bin ich im Pyjama dort. Ich vertraue aber auf die künstlerische Freiheit und Ausrede, und auf Matjaž Gruden, dass er meine Bilder verkauft. Wo sind die eigentlich? Und wo die Musikkonserven, die ich für die Vernissage vorbereitet habe? Alles geschieht und entscheidet sich ohne mich und ich weiß von nichts.

Ich liege ja mitten in der riesigen Ausstellungshalle auf einer Bodenmatratze im Bett. Burgi gibt mir eine Einladung zur Vernissage zur Kenntnisnahme und Begutachtung ohne Folgen, weil es für Einwände zu spät wäre. Typisch REM: ein kleines, eigenwillig geformtes Stück mit unseren Bildern und dem Einladungstext bedrucktes Papier, das beim Auseinanderfalten immer größer und größer und bunter und bunter wird – kurz sehe ich auch ein Stück meiner Malerei – und dabei gigantisch groß und glatt (ohne Faltfalze) und absurder geformt.

Was wird Tino sagen? Hannes ist total beschäftigt. Ein wenig mach ich mir schon Sorgen wegen meiner Pyjamahose, die ich ohne Unterhose zu tragen pflege von wegen Freiheit im Freihängen für meinen Dings. Aber was, wenn …? Das wäre schwer zu verbergen! Ach wurscht! Künstlerische Freiheit!

Den anderen Ausstellungsraum haben sie besonders toll gestaltet: ein zehn Meter – mindestens! - langes Bett (vielleicht gibt's eine kleine Orgie!) dazu tolle bunte Arbeiten an Wänden und Boden, Absperrungen aus Kunstwerken und künstlerische Publikumsleitsysteme. Wo war ich bei den Vorbereitungen? Ich glaube, ich war gerade erst von einer Reise mit Familie angekommen und habe mich nach meiner Ankunft gleich auf die Matratze in der großen Halle zum Schlafen gelegt. Und seit einer halben Stunde etwa schaue ich mich um. Aber wo ist Matjaž Gruden? Mein slowenischer Förderer, der meine Bilder verkaufen soll?

Die Kinder unten diskutieren ihre Spiele und verteilen ihre Rollen – dann geht es los!

Ich selbst, ich warte noch im Bett auf bessere Zeiten; will heißen: auf einen guten Grund, warum ich aufstehen sollte. Ahja! Heute ist dort unten auch Supervision Da - Da werde ich besser noch nicht hinunter zum Frühstück gehen, so verschlafen und derangiert wie ich bin.

Mein Gott! Göttin! Oder wer! Oder was! Auch immer! - Ich habe es so schön hier!

 

(17.2.2021)

 

©Peter Alois Rumpf   Februar 2021   peteraloisrumpf@gmail.com

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