2144 Potjemkinsches Zimmer
Die Stille nach den Krimis und meiner politischen
Interneterregung. Eine Stille, die laut ist und eine Leere, die vollgestopft
ist. Der Übergang fällt schwer.
Das Innere fühlt sich schal und fad an. Wie mit
Wesensblindheit beschlagen schaue ich mich im Zimmer um.
Das Alles ist nur eine Kulisse, ein Potjemkinsches Zimmer.
Dahinter lauert nicht das reine Nichts, sondern nichts Gscheites. Eine Einöde.
Eine Seelensteppe. Herzensindustriefriedhof. Ein aufgelassenes und
preisgegebenes Stadtrandgebiet. Rostendes Zeug. Zermürbtes Plastik.
Ausgebleichte, blöd und völlig unpassend grinsende Werbeflächen. Überwuchertes
Gestell in unholden Feldern. Schillernde Öllacken. Durchwachsener Asphalt.
Zerbröselnder Beton. Aber die zerstörte und gebrochene Scheinperfektion will
sich unbedingt halten. Es wird noch lange dauern bis das verschwunden ist.
Glasscherben gestrandeter und zurückgetriebender Flaschenpost.
Langsam komme ich in schönere Zonen.
(14./15.2.2021)
©Peter Alois Rumpf Februar 2021
peteraloisrumpf@gmail.com
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