2061 Die Albertina ist voll
Am letzten Tag vorm zweiten Lockdown ist die Albertina voll.
Ich sitze und raste beim depperten Kardinal und bin schon recht erschöpft. Drei
Selfies. Die Klees hier en passant.
Ich raste bei Motesiczkys Arbeiter, der schon mein Freund wäre, so am Bild und wenn er mich akzeptieren könnte. Und der sommerliche Kröpflweg, den ich so gern ginge. Aber ich kann nicht sagen: ich lebe in der falschen Zeit, denn damals hätten sie mich schon längst erledigt. Der Arbeiter ein wenig wie mein Großvater. Ein wenig! Bei beiden Bildern bin ich nahe dran hineinzukippen. Indem ich von dem einen zu dem andern blicke, bremse ich den jeweiligen Vorgang ab. Verdammt: ich kenne beide Situationen! Aber woher? Woher? Wir sind hier 1926 und 1927.
Heute raste ich mehr, als dass ich durch die Ausstellungen wandere. Vor meinem blauen Chagall. Ich bin müde. Bald gehe ich heim.
Zum Schluß noch meine Giacometti-Andacht. Mein Blick verliert sich in Licht und Schatten. Die starr stehenden Figuren. Im Zentrum das Bildnis von Anette. Und die Landschaft. Das war's für heute und den November.
(2.11.2020)
©Peter Alois Rumpf November 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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