Mittwoch, 28. Oktober 2020

2057 Straßen leer – Gedanken frei

 

Zweiter Durchgang bei der Raubtierfütterung, das mich jetzt nicht mehr mit seinen Krallen, sondern  immer sanft mit Stupsen von Nase zu Nase oder Abschlecken im Gesicht aufweckt. Händewaschen. Duloxetin einwerfen. Zurück im Zimmer das Rouleau hochziehen (konzentriert die Perlenschnur leicht gespannt halten, weil die sonst gern von den Zacken des das Rouleau drehenden Zahnrades springt). Dann an meinen Lieblingsplatz zurückkehren und mich zudecken.

Meine Sirenen surren mich nieder und mein Zimmer verschwimmt. Ich ruhe zwischen Schwebezustand und Anhaftung; fühle manche Körperteile als wie in der Schwerelosigkeit und andere am Leintuch aufliegend, das Fühlen geht ein wenig über die Körpergrenzen hinaus.

Ich begrüße und genieße so den lichtgrauen Morgen. Winzige Ekstasen durchlaufen meinen Körper und sein nahes Umfeld und erzeugen Wellen und Zuckungen.

Die Straßen waren leer und die Gedanken frei – behauptet zumindest eine innere Stimme.

 

(28.10.2020)

©Peter Alois Rumpf   Oktober 2020   peteraloisrumpf@gmail.com

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