2057 Straßen leer – Gedanken frei
Zweiter Durchgang bei der Raubtierfütterung, das mich jetzt
nicht mehr mit seinen Krallen, sondern
immer sanft mit Stupsen von Nase zu Nase oder Abschlecken im Gesicht
aufweckt. Händewaschen. Duloxetin einwerfen. Zurück im Zimmer das Rouleau
hochziehen (konzentriert die Perlenschnur leicht gespannt halten, weil die
sonst gern von den Zacken des das Rouleau drehenden Zahnrades springt). Dann an
meinen Lieblingsplatz zurückkehren und mich zudecken.
Meine Sirenen surren mich nieder und mein Zimmer verschwimmt. Ich ruhe zwischen Schwebezustand und Anhaftung; fühle manche Körperteile als wie in der Schwerelosigkeit und andere am Leintuch aufliegend, das Fühlen geht ein wenig über die Körpergrenzen hinaus.
Ich begrüße und genieße so den lichtgrauen Morgen. Winzige Ekstasen durchlaufen meinen Körper und sein nahes Umfeld und erzeugen Wellen und Zuckungen.
Die Straßen waren leer und die Gedanken frei – behauptet zumindest eine innere Stimme.
(28.10.2020)
©Peter Alois Rumpf Oktober 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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