1961 Unterzuckert
Am vormaligen Universitätsplatz (Seipl möchte ich nicht
schreiben), am alten Zentrum der Wissenschaft und der Stadt, hocke ich auf den
Stufen der Jesuitenkirche, offensichtlich von lauter Tüchtigkeitsfanatikern und
Zwänglern umgeben (Jesuiten; Zwingli hat da auch studiert), dort, wo Wien noch
Altstadt ist und nicht vom Neunzehnten Jahrhundert „bereinigt“: da ist alles
Baustelle, voller Autos, grauslich! Alle Autos raus aus der Stadt! Aber
wirklich! Firma Gottwald, wo man vor lauter Autos (= Egos) den Platz nicht mehr
sieht. Überall Plastik- und Presspanplattendreck – ein paar verlorene Touristen
irren herum; ich kenne diesen Platz nur noch als Baustelle, war der jemals
intakt? In der Innenstadt muß man nicht mit dem Auto herumfahren. Zwei Damen
parken im Halteverbot – wir sind ja so … ach ja? … mitleidsbedürftig … als arme
Firstclassfrauen … - der ganze Transport ein volles Papiersackerl … gut! Ich
geb's zu: und eine große, volle Schachtel, die der einen zu schwer zum Tragen
ist …
Mir gefällt auch das Schild „Gehsteig gesperrt! Bitte
gegenüberliegenden Gehsteig benutzen!“ und der gegenüberliegende Gehsteig ist
ebenfalls abgesperrt, mit einem scheußlichen Plastikzaun unzugänglich gemacht.
Ich gehe wieder und suche mir eine bessere Stelle zum
Schauen.
Nein, ich gehe nach Hause essen.
(26.8.2020)
©Peter Alois
Rumpf August 2020 peteraloisrumpf@gmail.com
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