Dienstag, 17. Dezember 2019

1664 Es kann nur an mir liegen


Ich schaue wiederum in die graue Welt. Kein Wind, keine Brise bewegt auch nur ein Zweiglein. Unruhe kommt nur von Lärm. Aber mein Blick hält dem stand. Eine stumme Gestalt bewegt sich durchs Bild, dann ist alles wieder unbewegt.

Heute stehe ich nicht aus dem Sessel auf, als Gegenleistung kippe ich fast um und knicke fast ein, vergeblich kämpfe ich gegen den Schlaf.

Der Lärm aus dem Badezimmer bearbeitet vor allem meinen Hinterkopf. Die Augen fallen mir wieder und wieder zu. Ich verliere den Kontakt zu dem Anblick draußen. Die Katze meldet sich, aber ich weiß nicht, was sie will.

Habe ich den Anblick vor mir schon leer geschrieben? Das ist unmöglich! Jedes Atom, jedes Fünkchen dort hat noch viele Milliarden Intensitäten.

Nein, es kann nur an mir liegen, an meiner Leere; will sagen: an meiner Herzensverhärtung, an meiner Wahrnehmungsträgheit, vielleicht – aber so etwas kann ich nicht seriös behaupten – einfach an meiner Müdigkeit.










(17.12.2019)














©Peter Alois Rumpf,  Dezember 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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