1484 Ich werde das Licht abdrehen
Im Geflirre meiner sausenden Ohren, dem Schnurren der Katze,
der Stille der Nacht hocke ich lauernd und voller Erwartungen da: bald wird
etwas geheimnisvolles passieren. Hoffentlich bemerke ich es und übersehe es
nicht, wie die Einwohner von Bethlehem (außer Joseph) ihre Engel übersehen
haben.
Zweimal Türenschlagen, Geräusche des Türenschließens, leise
Schritte. Mein linkes Handgelenk zwickt, dabei schreibe ich rechts. Wenn ich es
bewege um es zu lockern, zwickt es im linken Knie. Da will mich wer pflanzen.
Ich halte die rechte hintere Pfote der Katze und wiege sie ein wenig
spielerisch. Es gefällt ihr. Sie legt freiwillig die Pfote mit leicht ausgefahrenen
Krallen nochmals in meine Hand.
Ich warte und lauere immer noch, wenn auch von der Katze
abgelenkt.
Die Katze hat sich jetzt unter meinem Kleiderablagestuhl zum
Schlafen gelegt.
Ich werde das Licht abdrehen, da läßt sich's besser warten
und lauern.
(1./2.9.2019)
©Peter
Alois Rumpf, September 2019 peteraloisrumpf@gmail.com
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