1281 Mau-Mau
Ein wengerl „Mau-Mau“ klettet an mir, aber trotzdem, oder
gerade deswegen fühle ich mich ein wenig herausgehoben. Und fröhlich. Das
Mau-Mau ist körperlich, nicht seelisch. Die Seele freut sich und neigt zum
Lachen und Kichern.
Meine Hochsensibilität ist noch höher gefahren, aber schadet
mir nicht. Ich gehe in einer sanften Wolke zu meinem geheimen Garten.
Permanentes angenehmes Kribbeln auf der Haut, ernste Weichheit bei
gleichzeitiger innerer Stärke und Kraft. Ich muß nicht, aber ich könnte es mit
jedem aufnehmen – so mein Empfinden (mein innerer Kritiker lacht mich aus. Das
darf er!). Ich wende mich wieder der Zeitung zu.
Wie mich das Surren regelrecht dynamisch umkreist und meine
Haut meine Energiehülle (nehme ich an) spürt (oder ich sie an der Haut) finde
ich großartig! So läßt sich's leben!
Wellen von etwas für mich noch Unbeschreiblichem gehen – wie
es scheint – vom Nacken aus über die Schädeldecke nach vorn; eindeutig (hätte
ich gesagt) nicht von dieser Welt.
Dabei bin ich einer der nüchternsten und rationalsten
Menschen der Gegenwart! Wirklich! Die so als Naturwissenschaftsanbeter und
Schmalspurrationalisten herumlaufen sind im Vergleich zu mir kleingläubige,
ängstliche Biedermänner, ohne Visionen und Ahnungen, ohne irgendein anständiges
Feuer in ihnen drinnen. (… gekürzt …) Nein, was jenseits von Rationalität und
Tellerrand auftaucht, nüchtern und vorurteilsfrei zu untersuchen, darum geht’s!
Nicht verleugnen!
Zum erstenmal sehe ich die Fransen des jahrelangen
Tepp-ichs - wunderschön strahlen sie vom
Rand aus hingelegt in ihren wunderschönen lebensfrohen Farben.
(Der rote Traubensaft macht ziemlich schiffrig.)(Gruß an
Schiffkowitz)
Ich höre die Geräusche nicht nur, sondern spüre sie auch als
Zucken oder Ziehen oder Flashen an meiner Kopfhaut oder ein, zwei Zentimeter
darüber; selbst die Geräusche, die so leise sind, daß ich sie kaum höre.
Die Opernsängerin von unten nervt mich mit ihrer Singerei,
die mir momentan unangenehm ist und hoffnungslos überdreht vorkommt. Ich kann
dem nichts abgewinnen.
Meine kleine Landschaft da oben wird so intensiv, so
unglaublich schön.
Um meinen Kopf herum rückt immer wieder etwas gemeinsam mit
dem Surren hin und her. Kurze Änderung der Tonhöhe zum Beispiel und
gleichzeitig etwas Taktiles, aber ein, zwei Zentimeter über der Haut. Ich
genieße das, ich finde es angenehm. Und interessant.
(16.3.2019)
©Peter Alois Rumpf März 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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