Sonntag, 17. März 2019

1280 Der Heilige Petrus

Für ein, zwei Tage lasse ich die Pharmaindustrie nicht an meine Seele, dafür wende ich mich dem Heiligen Petrus zu. Diesmal gehe ich es ganz anders an: nicht verborgen, sondern offen; entspannt, langsam, ohne Erwartungen, ergebnisoffen. Ich habe schon mit beten begonnen, aber kurz und schmerzlos, ohne Gschisti-Gschasti (Mutter, schau oba!), halbwegs sorgfältig, jedoch nicht ritualistisch, und nach einem ordentlichen Frühstück.

Im Moment pausiere ich. Das Surren in den Ohren hat wieder abgenommen, nachdem es vorher hochgefahren ist hinsichtlich Lautstärke, Intensität, vielleicht auch Tonhöhe und Bandbreite. Als ich aus dem Fenster blicke, geht gerade ein weißhaarig glatzerter Herzinfarkt vorbei (nun, ich verwende probehalber mal die verächtliche, hochmütige Sprache der Mediziner; schaun wir, was sie literarisch bewirkt oder bringt).

Traurig liebe verglaste Augen und geschnuteter Mund drüben gegenüber. Von ihrem unmittelbaren Gegenüber sehe ich nur Hinterkopf, Jacke und Arschhängejean. Jetzt dreht er sich ins Profil: junger Bauch, aber lässig; nicht zu viel.

Ich geh nach Hause zur Kommunion.









(15.3.2019)










©Peter Alois Rumpf  März 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite