Montag, 11. Februar 2019

1246 Starre ratlos ins Leere


Die innere Unruhe treibt mich herum. Gerade setze ich mich hin, um mich zu beruhigen, als das Handy piepst, das ich schon in die Winterjacke gesteckt hatte, weil ich dann schnell zu einem Zahnarzttermin muß. Vorher warte ich noch auf den Schlüsselmann, der jeden Augenblick an der Tür läuten kann. Aber es ist wieder das Handy, das piepst. Ich fühle mich vom ganz normalen Alltag – mir kommt er gar nicht normal vor - heillos überfordert. Was tun? Ich sitze da, das aufgeschlagene Notizbuch auf dem linken Oberschenkel, starre ratlos ins Leere, die rechte Hand hält den Stift in die Luft und weiß nichts zu schreiben.


Wieder starre ich ins Leere und warte auf das bestellte Essen. Luxus am Rande des absehbaren Endes meines Luxus. Solange mir das Essen noch schmeckt, kann nicht alles verloren sein. Schöne Musik. Wirklich schöne Musik, ruhige Gitarren (heute stürze ich nicht hin und frage, wer da spielt). Gleich erholt sich meine arme Seele (ich weiß schon, sich selbst als arm zu bezeichnen … das geht gar nicht! Aber meine Seele ist … man kann mir das ruhig vorwerfen).

Nina Simone singt und klimpert sich durch ihren schwarzen Schmerz.     Ach! Was will ich denn! Was soll's! Ich lasse meine Sorgen sich selbst entsorgen. Wer wird denn bei einer stilleren Komödie schon weinen! Ich lasse es darauf ankommen.

Ich sitze in einer der schönsten Espressobars, werde hier nicht bloß geduldet, sondern richtig gut behandelt und freue mich.









(7.2.2019)









©Peter Alois Rumpf  Februar 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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