1237 Oh nein!
Oh nein! die große Angst ist wieder da! Ich liege noch
friedlich im Bett, in Seitenlage nach links gedreht, als sie plötzlich, im
Moment völlig unerwartet, in meiner Körpermitte auftrifft. Es schaut so aus,
als reagierte auch die Angst auf die Schwerkraft, denn sie sinkt nach unten,
das heißt in meiner Körperhöhle nach links und ich spüre sie, als wäre etwas
mit deutlichem, aber nicht allzu schwerem Gewicht in meine Körpermitte
eingesunken und drückt da etwas nieder, in einer durchaus fließenden Bewegung,
nicht stoßhaft, aber dennoch wie schnell und plötzlich dort gelandet. Wie ein
riesiger Tropfen, fällt mir dazu ein.
Dann liegt dieser Angstknoten mit seinem deutlichen Gewicht
in meiner Köpermitte – näher kann ich das nicht orten; ich habe ja auch keine
Ahnung, wo welche Organe liegen – und löst wie in einer Bewußtseinsexplosion
Panik aus, die mir den Atem nimmt und den Verstand (fast) raubt. Wie nach einem
Schlag oder Tritt in den Bauch – nur daß ich es diesmal auf Zeitlupe schalten
konnte, sodaß ich das Ganze nicht als
Stoß, sondern als „landen“ erlebt habe.
Durchs Schreiben gewinne ich Abstand. Ich spiele mich ein
wenig damit, indem ich versuche, die Angst wieder herbeizuholen – schließlich will
ich sie ja besser kennenlernen, gerade in der Vergrößerung der Zeitlupe - was
aber nur einmal gelingt. Auslöser dürfte der erste Gedanke über meine Zukunft
gewesen sein. Wovon werde ich leben?
In meinen jungen Jahren hat soetwas dazu geführt, daß ich
mich immer mehr im Bett eingerollt und eingekrümmt habe, bis ich mich damals
dann gezwungen habe, am Rücken zu schlafen und mich der Angst zu stellen.
Weggegangen jedoch ist sie erst im vorigen Frühjahr mit der Einnahme eines
Antidepressivums. Und jetzt ist sie wiedergekommen.
(25.1.2019)
©Peter Alois Rumpf
Jänner 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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