Freitag, 25. Januar 2019

1237 Oh nein!


Oh nein! die große Angst ist wieder da! Ich liege noch friedlich im Bett, in Seitenlage nach links gedreht, als sie plötzlich, im Moment völlig unerwartet, in meiner Körpermitte auftrifft. Es schaut so aus, als reagierte auch die Angst auf die Schwerkraft, denn sie sinkt nach unten, das heißt in meiner Körperhöhle nach links und ich spüre sie, als wäre etwas mit deutlichem, aber nicht allzu schwerem Gewicht in meine Körpermitte eingesunken und drückt da etwas nieder, in einer durchaus fließenden Bewegung, nicht stoßhaft, aber dennoch wie schnell und plötzlich dort gelandet. Wie ein riesiger Tropfen, fällt mir dazu ein.
Dann liegt dieser Angstknoten mit seinem deutlichen Gewicht in meiner Köpermitte – näher kann ich das nicht orten; ich habe ja auch keine Ahnung, wo welche Organe liegen – und löst wie in einer Bewußtseinsexplosion Panik aus, die mir den Atem nimmt und den Verstand (fast) raubt. Wie nach einem Schlag oder Tritt in den Bauch – nur daß ich es diesmal auf Zeitlupe schalten konnte, sodaß ich das Ganze nicht als Stoß, sondern als „landen“ erlebt habe.

Durchs Schreiben gewinne ich Abstand. Ich spiele mich ein wenig damit, indem ich versuche, die Angst wieder herbeizuholen – schließlich will ich sie ja besser kennenlernen, gerade in der Vergrößerung der Zeitlupe - was aber nur einmal gelingt. Auslöser dürfte der erste Gedanke über meine Zukunft gewesen sein. Wovon werde ich leben?

In meinen jungen Jahren hat soetwas dazu geführt, daß ich mich immer mehr im Bett eingerollt und eingekrümmt habe, bis ich mich damals dann gezwungen habe, am Rücken zu schlafen und mich der Angst zu stellen. Weggegangen jedoch ist sie erst im vorigen Frühjahr mit der Einnahme eines Antidepressivums. Und jetzt ist sie wiedergekommen.










(25.1.2019)











©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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