Dienstag, 22. Januar 2019

1232 Kleine Notizen


Ich klopfe ein hingeschleudertes Bild nach dem anderen herunter. Unter Anspannung. Antony singt „I’m a jungle man“. Nachher bin ich erschöpft.

Vergebliche Trauer. Ja, ja, ich wäre schon bereit zu vergeben, wenn vorher alles auf den Tisch käme.

Ich spüre die Angst im Untergrund. Wird das Eis halten? Was passiert, wenn es taut? Bin ich dann ausgeliefert?

Mir ist zum Weinen, aber ich weine nicht. Nur hinter den Augen.

Ich bin erschöpft und halte mich am Notizbuch fest, daß sich der linke Arm verkrampft.

Ich habe die Muster und Linien der Fußbodenfliesen im Badezimmer angestarrt. Fast alle haben sich zu bewegen begonnen, wie vergrößerte kleine Mikroben. Ganze Horden sind herumgekrabbelt; alle auf mich zu (und sind doch an Ort und Stelle geblieben).

Die Morgenangst ist wieder da. Ich zittere am ganzen Körper und beruhige mich nur langsam. In meinem Inneresten steckt panisches Schreien.

Mein Zwerchfell funktioniert nicht richtig. Ich atme komisch und bekomme nicht die richtige Luft.

Draußen ist herrlicher Nebel – ich sollte spazieren gehen, aber ich gehe nicht. Das Sollte verdirbt mir jeden Impuls. Oder ist der „herrliche Nebel“ nur so eine Idee, so ein Programm?

Ich gehe jetzt doch.









(20./21./22.1.2019)










©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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