Donnerstag, 10. Januar 2019

1222 Kein Wunder


Nach dem Frühstück sitze ich auf meinem Lieblingsplatz und horche Scout Neblitts Baby Emma und blicke von oben ein wenig auf den Eingang hinunter (die fertig sind, gehen, die Neuen kommen), es ist noch dunkel bis dämmrig, ich bin gerade auf melancholisch, eine Kollegin fragt mich etwas, ich  kann ihr umständlich Auskunft geben, bin dann recht glücklich, jubiliere inwendig („ein jeder Mensch will sich für die Gemeinschaft als wertvoll erleben“). Jetzt sind wir bei Dinosaur Egg – das sind  meine zwei Lieblingslieder – die Uhr beim Eingang dreht durch und rennt im Kreis und - tatsächlich! – bleibt am genau richtigen Zeit-Punkt stehen um im richtigen Tempo weiterzugehen.

„Solitude, when will you disappear“  singt Scout Niblett und „Touch your spirit“.

Ich drehe meinen Empedrei zurück zur Baby Emma -  man hat heute so viel Möglichkeiten, kein Wunder, daß so viele an die Wiedergeburt glauben (das Leben  im  Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit) „to remember, to remember, to remember. Kein Wunder, daß wir und ich immer vergesslicher werden (Kein  Wunder, daß kaum wer meine Texte liest).

Trotzdem: die Schreiberei hebt mich im Moment in die Höhe, weil ich sie als gelungen und hinterhältig witzig empfinde. Innerer Jubel.
Den  inneren Jubel kenne ich auch in der Messe bei „Erhebet die Herzen!“ – „Wir  haben sie beim Herrn!“ und sogar, wenn ich Kirchenglocken höre. Sieben Minuten bis zur Inforunde – ich höre nervositätsbedingt auf.

In der Männerrunde war ich knapp an der Grenze zur Manie – finde ich. Vorgedrängt. Zu viel geredet. Dem Therapeuten ins Wort gefallen. Die Welt erklären wollen, mit fremden Federn geschmückt. Verdammt! Ist mir das im Nachhinein peinlich! Tatü tata „Des bin i a, des bin i a, des bin i a“ (Danke)











(9.1.2019)












©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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