1217 Ich bin nicht müde
Dann brauch ich nicht mehr verkommen. (Es ist schön, daß ich
so schlampig handschreibe, denn dadurch kann ich verschiedene Lesarten
entdecken.)
Die heimeligen Regentropfen: klopfen ans Fenster, aber wollen nicht unbedingt herein. Sie sind
zufrieden mit dem, wo sie landen. Ihr Ziel ist das Meer – eindeutig, aber sie
haben Zeit; es macht ihnen nichts aus, wenn sie einen Umweg machen. Für sie
gibt es gar keine Umwege; sie kennen das Wort nicht.
Ich bin nicht müde. Darum gehe ich jetzt schlafen.
„Ich bin nicht müde.
Darum gehe ich jetzt schlafen“ ist natürlich eine geschwindelte Aussage, die
eine Bedeutung, einen Inhalt herauskitzeln oder hineinschummeln will, die nicht
da sind. Irgendwas wird schon drinnen sein, aber nicht das, das sich da
wichtig machen will. Noch dazu in
getrennten Sätzen; sie hätten auch mit einem Beistrich verbunden und getrennt
werden können. Aber dieser Punkt dazwischen will nochmal eins drauflegen. So
wie: Architektur.Büro.Zukunft.Ausstellung.Zentrum. Oder so ähnlich.
Tatsache ist, daß ich gestern Abend nicht müde war, aber
trotzdem liegen gegangen bin, weil mir nichts anderes eingefallen ist –
Fernsehen am Samstag kannst vergessen. Alles andere, was zu tun möglich gewesen
wäre, hat mich nicht gefreut oder ist mir nicht eingefallen. Dann war noch
der Gedanke da, früh aufzustehen und vorm Frühstück ein bißchen üben (Tensegrity oder die hier gelernten
Kraftübungen).
Ich bin dann ziemlich schnell eingeschlafen. Als ich dann um
1:30 aufgewacht bin, war das doch zu früh. (Übrigens: nichts von meinen
Vorsätzen vorm Frühstück geschafft – wen‘s halt interessiert.)
Ich meine, ein wenig schwindeln ist schon O.K. Ich muß mich ja nicht immer gleich voll
hinpracken, schutzlos.
(5./6.1.2019)
©Peter Alois Rumpf
Jänner 2019
peteraloisrumpf@gmail.com
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