Freitag, 25. Januar 2019

1236 Anderes Futter


Es ist still geworden und als ich mich umschaue, herrscht um mich, in mir und um mich herum Leere. Die schlechte Leere; die, die Ekel mit sich bringt. Die nichtssagende Leere; die Leere, die mit nichtsnutzigem Zeug vollgeräumt ist.
Kein Wunder nach drei Krimifolgen hintereinander. Es war gar kein schlechter Film, sogar beruhend auf Tatsachen. Aber mir ist im Innersten (? – gibt es dort nicht einen Bereich, der von all dem unberührt bleibt?) schlecht davon. Nicht, weil der Film seine blutige Geschichte besonders blutrünstig erzählt, nein, weil er im Inneren eine Leere hinterläßt, in der man sich nicht mehr richtig fühlen kann, beziehungsweise weniger als sonst. Und weil mich jeder Krimi, jeder Film davon überzeugt, daß ich lebensuntüchtig und ein Loser bin. Selbst wenn der Kommissar als solcher dargestellt wird: er steht weit über mir, denn er hat einen Beruf und ein – aus meiner Sicht – ordentliches Einkommen. In vielen amerikanischen Filmen ist der (oft zunächst) Antiheld ein Collegeprofessor. Collegeprofessor! Da bin ich erst heute dahinter gekommen: ich vergleiche mich mit dem Helden oder Antihelden (auch den depressiven) und schneide schlechter ab. Die Seele jedoch kann zwischen Bild und Realität nicht unterscheiden. Oder richtiger: die Seele bekommt die Wirklichkeit auch nur als Bild, als Film geliefert ("ich bin zwar nicht im Kino, aber sicher im falschen Film"). Und mit  diesen Niederlagen füttere ich sie. Aber woher anderes Futter nehmen? Alles rundherum klagt mich an.










(24.1.2019)











©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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