Dienstag, 29. Januar 2019

1239 Trotz Angst


Trauer. Angst - fast zur Panik gesteigert, wenn ich meine Zimmertür gerade noch vorm gefährlichen Mann verschließen kann. Nicht ohne Schuldgefühl, daß ich so abweisend und so voller Vorurteile bin. Ich spiele weiterhin meine halbwitzigen Spielchen nach außen. Dagegen ist nichts zu sagen – findet momentan sogar mein innerer Kritiker.

Ich spüre die Angst im Bauch beim Zwerchfell; jetzt, wo ich meine Aufmerksamkeit dort hinlenke, kommt ein unwillkürlicher, tiefer, entlastender Atemzug. Dann beginnt sich das Angstgefäß wieder aufzufüllen. Doch dann kommt noch so ein Atemzug (beim Tippen in den Computer auch). Und ein dritter – sie kommen ganz von alleine. Nummer vier. Das Zwerchfell stößt dabei die Angst an und hilft, sie ein wenig aufzulösen.

Nun mache ich vier absichtliche, bewußte Atemzüge, bei denen ich das Zwerchfell fest nach unten stoße, um obigen Effekt zu verstärken. Dann folgen ein paar natürliche tiefe Züge, am tiefsten erreichten Punkt immer an der Kippe, ob sie wirklich in die Tiefe gelangen oder stecken bleiben. Dabei beruhige ich mich.

Und schon ist die Angst wieder da. Ein panikartiger Zustand, ich bin hochgradig nervös, zappel herum, mit zitternden Fingern suche ich das benötigte Zeug zusammen, weil ich wieder „hinaus“ muß, und wie üblich vorher aufs Klo. (Dabei geht es zu meiner Lieblingstherapie hier!) Diese Reaktion auf das Verlassen des geschützten Bereichs ist schon so selbstverständlich, daß ich sie im Alltag kaum noch registriere. Die Tür geschlossen zu halten und mich umzudrehen und zu entscheiden: ich geh nicht raus! – das schaffe ich nicht. Da ist meine Autoritätsgläubig- und Hörigkeit viel zu stark.

(Da fällt mir ein: ich könnte meine Lesungen mit meinen T-Shirts und ohne zu reden starten.)

Also fahre ich alles Mögliche auf, um trotz Angst hinaus zu gehen.








(28.1.2019)










©Peter Alois Rumpf  Jänner 2019  peteraloisrumpf@gmail.com


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