Sonntag, 3. Februar 2019

1242 Wieder zu Hause


Wieder zu Hause. Das vertraute Geräusch der von mir befüllten und eingeschalteten Waschmaschine. Und wenn ich gut aufpasse, höre ich auch das des Kühlschranks. In der Küche düdelt kurz ein elektronisches Gerät auf. Ich trinke im Wohnzimmer auf der Katzenhaar bespickten Couch kalten Kaffee, der schön macht und meine Samstagsschminke nicht zerrinnen läßt. Auch das hier ist ein Palast, ein kleinerer, auch das hier gehört nicht mir (mein erster Quadrant gehört ja auch dem Himmel). Erstaunlich still ist es hier, mitten in der Stadt. Stiller als am Neusiedlersee.

Und noch etwas: Es geht nicht, sich mittels Blicken ins Leben zurückzuhanteln.

Und: Vor kurzem auf dem Weg von der PVA zur WGKK komme ich überraschend an einer serbisch-orthodoxen Kirche vorbei. Sie scheint mir eine umgebaute Fabrik zu sein mit einem Pantokrator über dem Eingang. Ich schau hin und schon jubelt mein Herz. Mit ist es dabei völlig wurscht – und das zu recht! - was der Klerus hier und bei den anderen Kirchen sagt, tut, aufführt etc.: die entscheidende Botschaft ist: Auferstehung und Himmelfahrt! (Letztere wird in den Kirchen vielleicht nicht an erste Stelle gestellt; für mich ist sie wichtiger als die Auferstehung.) Auferstehung und Himmelfahrt, und ich freue mich von ganzem Herzen, wenn jemandem dieses Meisterstück der menschlichen Existenz, dieser „Salto ins Unvorstellbare“ (C. Castaneda) gelungen ist. Nur das ist die eigentliche Botschaft und über die freue ich mich ohne Neid, auch wenn ich weiß, daß ich diesen Schritt nicht machen werde (und auch nicht glaube, daß wir, weil Jesus von Nazareth dies gelungen ist, deshalb aus dem Schneider sind. Nein). Trotzdem: Deswegen freue ich mich auch über Kirchenglocken – sie erzählen von diesem Salto. Aus!











(2./3.2.2019)











©Peter Alois Rumpf  Februar 2019  peteraloisrumpf@gmail.com

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